Geschäft der Videoportale Alphabet spürt die TikTok-Konkurrenz
Die Google-Mutter Alphabet fällt mit ihren Quartalszahlen an der Börse durch. Grund ist auch die Entwicklung bei der Video-Tochter YouTube, die durch die Konkurrenz aus China gebremst wird.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet ist zu Jahresbeginn erneut kräftig gewachsen. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 23 Prozent auf gut 68 Milliarden Dollar zu. Doch Analysten hatten mit mehr gerechnet. Der Konzern verwies unter anderem auf die Folgen des russischen Krieges in der Ukraine - Konjunktursorgen hätten in Europa zum Teil die Ausgaben für Online-Werbung gebremst. Auch der immer stärker werdende US-Dollar führte dazu, dass sich das Wachstum im Vergleich zum Vorjahreswert von plus 34 Prozent abschwächte. Denn die Umsätze außerhalb der USA waren bei der Umrechnung in US-Dollar wegen der Entwicklung am Devisenmarkt weniger wert.
Besonders die Video-Tochter YouTube entwickelte sich enttäuschend. Der Umsatz erreichte von Januar bis Juli 6,87 Milliarden und lag damit erheblich unter den von Experten erwarteten 7,4 Milliarden Dollar. Nach Meinung von Analysten spürt YouTube immer stärker die Konkurrenz der TikTok-App des chinesischen Internet-Technologieunternehmens ByteDance, die insbesondere bei jungen Internetnutzern sehr beliebt ist. Facebook hatte bereits mit seinem Angebot "Reels" auf die Konkurrenz aus China reagiert, YouTube mit dem Angebot "Shorts".
Weniger Gewinn
Unter dem Strich sank der Gewinn von 17,9 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf gut 16,4 Milliarden Dollar. Google investierte unter anderem massiv in den Konkurrenzkampf mit Amazon und Microsoft im Geschäft mit Cloud-Diensten. Hier wuchs der Umsatz um fast 44 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der operative Verlust ging dabei von 974 auf 931 Millionen Dollar zurück.
In den sonstigen Geschäften - den sogenannten "anderen Wetten" des Konzerns, die zum Beispiel die Entwicklung selbstfahrender Autos bei der Firma Waymo und die Gesundheitsforschung umfassen - sprang der Umsatz im Jahresvergleich von 198 auf 440 Millionen Dollar hoch. Der operative Verlust des Bereichs blieb dabei mit rund 1,15 Milliarden Dollar nahezu stabil.
Die Anleger reagierten enttäuscht auf die Nachrichten aus Kalifornien. Im nachbörslichen Handel rutschte die A-Aktie des Konzerns um knapp drei Prozent auf 2.309 Dollar ab.