Testlauf im Ruhrgebiet Lebensmittellieferdienst von Aldi Süd
In einem Testlauf im Ruhrgebiet will Aldi Süd nun auch Lebensmittel an die Haustür liefern. Aktuell sei dies aber kein rentables Geschäftsmodell, betonte der Discounter.
Der Discounter Aldi Süd versucht sich als Lebensmittellieferant. In einem Testlauf sollen Aldi-Kunden im Ruhrgebiet erstmals online frische Produkte wie Obst, Gemüse, Brot, Käse oder Milch bestellen können. Die Kunden in Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen könnten sich ab sofort für den Lieferdienst registrieren, teilte Aldi Süd mit. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Perspektivisch sei auch ein Test mit einem "Click & Collect"-Modell geplant, bei dem die Kunden die Ware online bestellen und dann selbst im Markt abholen, ergänzte Aldi Süd. Eine flächendeckende Umsetzung des "Mein Aldi"-Lieferservices sei zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht geplant. Der Testlauf sei lokal und zeitlich begrenzt.
"Kein rentables Geschäftsmodell"
Bislang hatte der Handelsriese in seinem deutschen Online-Shop nur Non-Food-Artikel wie Haushaltsgeräte angeboten und das aufwändige und schwierige Geschäft mit frischen Lebensmitteln gemieden.
Experimente mit Lebensmittellieferungen gab es allerdings bei Auslandstöchtern in den USA, in Großbritannien und der Schweiz. In Deutschland sei der Onlinehandel mit Lebensmitteln wegen der hohen Kosten für Personal und Logistik aber "aktuell kein rentables Geschäftsmodell", so der Discounter.
Zustellung nach "Milchmann-Prinzip"
Das Aldi-Süd-Konzept ähnelt dem des Wettbewerbers Picnic. Das heißt, die Zustellung soll nach dem Milchmann-Prinzip erfolgen, bei dem die Lieferfahrzeuge innerhalb eines Liefergebiets feste Routen abfahren. Das senkt die Lieferkosten, für die Kunden schränkt dies aber die freie Wahl der Lieferzeit ein.
Der Mindestbestellwert für die Lieferungen liegt laut Aldi bei 20 Euro. Bis zu einem Einkaufswert von 50 Euro kommt eine Servicegebühr von 4,50 Euro hinzu. Darüber entfällt die Gebühr.