
E-Automarkt in Europa Für Tesla geht es bergab
In Europa gehen die Autozulassungen insgesamt zwar zurück, der Absatz von Elektroautos hat sich allerdings deutlich erholt. Nicht mit von der Partie ist Tesla. Der Absatz des umstrittenen US-Autobauers bricht weiter ein.
Elektroautos haben sich auch im Februar in Europa wieder besser verkauft. Nach Daten des Herstellerverbandes ACEA wurden in der Europäischen Union gut 131.000 batterieelektrische Neuwagen zugelassen, ein Plus von fast 24 Prozent. In den ersten beiden Monaten beläuft sich das Wachstum auf 28 Prozent, sodass sich der Marktanteil der E-Autos auf 15 Prozent erholte.
Dagegen brachen die Zulassungszahlen für Benzin- und Dieselfahrzeuge bis Ende Februar um 20 beziehungsweise 28 Prozent ein. Ihr Marktanteil schrumpfte um rund zehn Prozentpunkte auf knapp 39 Prozent. Insgesamt sanken die Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten um drei Prozent auf 1,69 Millionen Fahrzeuge.
Tesla-Absatz bricht weiter ein
Von dem positiven Branchentrend bei Elektroautos konnte der US-Hersteller Tesla allerdings nicht profitieren. Im Januar und Februar wurden mit zusammen rund 19.000 Stück gut 49 Prozent weniger Tesla-Fahrzeuge in der EU zugelassen.
In den vergangenen Monaten hatten sich angesichts der politischen Aktivitäten von Tesla-Chef Elon Musk in der neuen US-Regierung immer wieder Unternehmen öffentlichkeitswirksam von Teslas in ihrem Fuhrpark getrennt. Experten weisen allerdings auch darauf hin, dass die jüngsten Absatzeinbrüche auch mit einer Produktionsumstellung bei Tesla zu tun haben könnten. Die Ankündigung des nun erhältlichen Facelifts des Model Y spiele mit Sicherheit eine Rolle. Zudem hätten andere Anbieter aufgeholt, was die Technologie betrifft.
EU will Autobauer entlasten
Trotz der Verbesserung bei der Nachfrage nach Elektroautos würden die Ziele der EU für CO2-emissionsfreie Autos nicht erreicht, sagte ACEA-Geschäftsführerin Sigrid de Vries. Damit drohen den Autobauern Bußgelder, die bei einem Verfehlen eines ausreichend hohen Absatzes von E-Autos anfallen. Die Hersteller hatten hier von der EU-Kommission Entgegenkommen gefordert. Die finanzielle Belastung treffe die Branche in einer schwierigen Zeit. Ursache für den schleppenden Umschwung sei die Nachfrage, nicht ein Mangel an Angebot.
Die Kommission will am Dienstag eine Gesetzesänderung auf den Weg bringen, damit die Autobauer die Reduktionsziele für den CO2-Ausstoß der Neuwagenflotten innerhalb von drei Jahren statt in diesem Jahr erreichen müssen. Hinzukommen müssten aber noch Investitionen in die Ladeinfrastruktur und staatliche Kaufanreize, forderte der Branchenverband.