Öffentlicher Dienst Ver.di setzt massive Warnstreiks fort
Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts erhöht ver.di den Druck auf die Arbeitgeber. Auch heute hat die Gewerkschaft wieder zu Warnstreiks aufgerufen. Tausende Beschäftigte legten am Morgen die Arbeit nieder.
Auch heute streiken Tausende Beschäftigte in mehreren Bundesländern weiter - unter anderem im Nahverkehr, in Kitas, Jobcentern und Bürgerämtern sowie bei der Müllabfuhr und in Kliniken. In Nordrhein-Westfalen standen wegen des Warnstreiks unter anderem in Düsseldorf alle U-Bahnen und Straßenbahnen sowie die allermeisten Busse still. "Hier ist alles dicht", sagte eine ver.di-Sprecherin. Der Streik von knapp 2000 beteiligten Arbeitnehmern hatte um 3 Uhr begonnen.
In Rheinland-Pfalz standen im Verkehrsverbund Rhein-Neckar Busse und Bahnen seit dem Beginn der Frühschicht still. In Hessen wurde in Wiesbaden und in Bayern in Würzburg der Nahverkehr bestreikt.
Flughafenfeuerwehr legte Arbeit nieder
Am Dienstag waren wegen des Streiks Hunderte Flüge annulliert worden. Der Flughafen Köln-Bonn stellte den Luftverkehr am Morgen stundenlang komplett ein, weil die Flughafenfeuerwehr die Arbeit niederlegte. An den ebenfalls bestreikten Airports in München und Bremen wurden Hunderte Flüge gestrichen, so dass es in der Folge in Berlin und Leipzig/Halle ebenfalls zu Ausfällen kam.
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt wurden rund 660 von 1441 geplanten Starts und Landungen gestrichen. Allein die Lufthansa hatte angekündigt, mehr als 800 Flüge zu annullieren und damit über die Hälfte der geplanten Verbindungen. Betroffen sind rund 90.000 Passagiere.
Auch der städtische Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder waren vielerorts betroffen: Insgesamt hätten sich mehr als 60.000 Beschäftigte in acht Bundesländern im Warnstreik befunden, teilte die Gewerkschaft ver.di mit.
Gespräche werden am Sonntag fortgesetzt
Ver.di und der ebenfalls beteiligte Deutsche Beamtenbund wollen mit den Warnstreiks Druck aufbauen für die möglicherweise entscheidende Tarifrunde am 15. und 16. April in Potsdam. Ver.di fordert für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Der Bund und der kommunale Arbeitgeberverband VKA haben bislang kein Angebot vorgelegt.