Unternehmenssteuer soll gesenkt werden Portugal will runter auf 19 Prozent
Das hoch verschuldete Portugal will zügig neue Investoren aus dem In- und Ausland anlocken. Dafür sollen ab kommendem Jahr die Unternehmenssteuern gesenkt werden. Ziel ist eine Verringerung der Steuer auf 19 Prozent binnen fünf Jahren.
Portugal will ab Anfang kommenden Jahres die Unternehmenssteuern senken. "Unser wirtschaftliches Hauptziel ist das Anlocken von Investitionen aus dem In- und Ausland", sagte der neue Wirtschaftsminister Antonio Pires de Lima in Lissabon. "Die Reform der Unternehmensbesteuerung ist dabei entscheidend."
Stufenweise Reform
Mittelfristig soll sie von derzeit 25 auf 19 Prozent verringert werden. Einschließlich lokaler und anderer Steuern müssen die Firmen derzeit 31,5 Prozent an den Staat abführen. Ziel sei es, die Unternehmensbesteuerung "zu einer der wettbewerbsfähigsten in Europa zu machen", sagte Finanzministerin Maria Luis Albuquerque. Die Reform soll stufenweise über einen Zeitraum von fünf Jahren umgesetzt werden.
Mit Polen und Tschechien um Investoren konkurrieren
Mit 19 Prozent liege die Steuer dann auf einem Niveau mit Polen und der Tschechischen Republik - "zwei Ländern, mit denen Portugal um Investoren konkurriert", hieß es im Finanzministerium. In Deutschland liegt die Körperschaftsteuer bei 25 Prozent.
Die Regierungskrise nach dem Rücktritt zweier Minister habe Investoren verunsichert, sagte Albuquerque. "Wir müssen mehr tun, um Investoren zu beruhigen - gerade jetzt, da wir die Krise überwinden können", sagte sie. Portugals Plan, sich ab Mitte kommenden Jahres wieder vollständig über den Finanzmarkt zu finanzieren, sei aber nicht gefährdet.
Das hoch verschuldete Land musste mit 78 Milliarden Euro aus dem Rettungsschirm vor der Staatspleite gerettet werden.