Abkommen mit der EU zum Datenaustausch Abschied vom Steuerparadies Monaco
Für EU-Bürger wird es schwieriger, Vermögen vor dem Fiskus zu verbergen. Die EU schloss mit dem Fürstentum Monaco ein Abkommen, das einen Austausch der Daten von Bankkunden vorsieht. Auch wichtige Angaben zu den Konten werden automatisch weitergegeben.
Die Europäische Union und das Fürstentum Monaco haben ein Abkommen über den automatischen Austausch von Bankdaten beschlossen. Ziel der Vereinbarung ist die Bekämpfung von Steuerhinterziehung.
Das Abkommen sieht vor, dass die EU-Staaten ab 2018 automatisch darüber informiert werden, welche ihrer Bürger in Monaco Konten eröffnen und führen. Neben Namen, Anschriften und Geburtsdaten sollen dabei auch Steuer-Identifikationsnummern und eine Reihe von Finanzdaten - einschließlich Angaben über Kontensalden - weitergegeben werden. Der Austausch betrifft demnach alle Daten, die ab Anfang Januar 2017 erhoben werden.
"Neue Ära der Beziehungen"
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici wertete das Abkommen als "neue Ära in den Beziehungen zwischen Monaco und der Europäischen Union". Es bringe beide Seiten dem Ziel, Steuerbetrug zu bekämpfen, ein großes Stück näher. Monacos Finanzminister Jean Castellini erklärte, mit der Vereinbarung komme sein Land der Verpflichtung nach, "Abkommen zu schließen, die die auf EU- und auf OECD-Ebene entwickelten internationalen Standards zum Informationsaustausch einhalten".
Monaco forderte, von der Grauen Liste gestrichen zu werden, auf der die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Steuerparadiese aufführt. Die EU hatte erst kürzlich ähnliche Abkommen mit der Schweiz, Liechtenstein, San Marino und Andorra geschlossen. Die bisherige dortige Praxis im Umgang mit Bankinformationen hatten Steuerflüchtlinge genutzt, um ihr Geld vor dem heimischen Fiskus zu verstecken.