EU-Hilfen für Milchbauern Mehr Geld, weniger Milch
In der Milchkrise können die europäischen Landwirte nach Angaben von Bundesagrarminister Schmidt auf 500 Millionen Euro Unterstützung durch die EU hoffen. 58 Millionen Euro seien für die deutschen Milchbauern gedacht. Es gibt aber Bedingungen, Stichwort: Mengendisziplin.
Die EU-Kommission will in einem neuen Hilfspaket für Europas Milchbauern mindestens 58 Millionen Euro für deutsche Landwirte zur Verfügung stellen. Das sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kurz vor Beginn des Treffens der EU-Agrarminister in Brüssel. Details zu dem insgesamt 500 Millionen Euro schweren Hilfsprogramm werde er von der Kommission auf dem Treffen erfahren.
"Heute ist ein guter Tag für die europäische und die deutsche Landwirtschaft", kommentierte Schmidt die Neuigkeit. Er freue sich, dass die Kommission die Vorschläge, die er zusammen mit seinen französischen und polnischen Kollegen in Warschau als Maßnahmen gegen die anhaltende Milchkrise in Europa ausgearbeitet hatte, aufgenommen habe. Die Ausschüttung von Hilfsgeldern werde an eine Mengendisziplin, also eine Beschränkung der Produktionsmenge, gekoppelt sein, sagte Schmidt.
Hilft Schäuble auch?
Gleichzeitig kündigte der Landwirtschaftsminister an, er werde noch in dieser Woche mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble über "eine weitere nationale Aufstockung" der Hilfen für die Milchbauern sprechen. Ende Mai hatte Schmidt ein Hilfspaket von 100 Millionen Euro "plus x" für die deutschen Milchbauern in Aussicht gestellt.
Nach Auslaufen der Milchquote vor gut einem Jahr wird zurzeit zu viel Milch in Europa produziert. Das drückt die Preise. Viele Milchbauern kämpfen um ihre Existenz. Mehrere EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, fordern seit Monaten von der EU-Kommission, die Milchbauern in der aktuellen Krise zu unterstützen.
Eine Entscheidung über die EU-Hilfen soll zunächst noch nicht fallen. In den nächsten Wochen oder Monaten will die EU-Kommission das Hilfspaket in seinen Details vorbereiten und verabschieden.