Einigung im Tarifkonflikt Mehr Lohn für Lufthansa-Flugbegleiter
Nach jahrelangen Tarifverhandlungen haben sich die Gewerkschaft UFO und die Lufthansa auf eine Lohnerhöhung für die 19.000 Flugbegleiter der Airline geeinigt. Bis Mitte 2019 sollen die Gehälter um insgesamt 5,5 Prozent steigen. Dafür spart die Lufthansa bei der Rente.
Die 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa kriegen 5,5 Prozent mehr Gehalt. Darauf haben sich die Gewerkschaft UFO und die Fluggesellschaft nach einem halben Jahr umfangreicher Schlichtungsverhandlungen geeinigt. Die Löhne sollen über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren steigen.
Der Abschluss gelte rückwirkend von Anfang des Jahres bis Mitte 2019. Zusätzlich erhielten die Mitarbeiter noch einmalig 3000 Euro sowie eine Gewinnbeteiligung. Bis zum Jahr 2021 gilt ferner eine Beschäftigungsgarantie für alle 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa. Außerdem hat das Unternehmen zugesagt, seine Flugzeuge bis 2023 nicht mit Fremdpersonal zu besetzen.
Systemwechsel bei der Rente
Gleichzeitig garantiert die Lufthansa dem Kabinenpersonal nicht mehr eine konkrete Rentenhöhe, sondern die Zahlung eines festen Arbeitgeberbeitrags. Grundsätzlich geht das Zinsrisiko dabei auf die Mitarbeiter über. Die Lufthansa hatte den Systemwechsel seit langem gefordert. Er allein entlastet die Bilanz der Fluglinie laut Angaben eines Verhandlungs-Insiders um 70 Millionen Euro im Jahr.
Im Gegenzug habe die UFO zahlreiche Verbesserungen in der Absicherung der Mitarbeiter und der Aufstiegsmöglichkeiten erreicht. So könnten neue Flugbegleiter von Lufthansa-Töchtern wie Cityline oder Eurowings zur Stammlinie selbst wechseln.
Flugbegleiter soll 18-monatige Ausbildung absolvieren
Aus dem viermonatigen Anlernjob Flugbegleiter soll ein Ausbildungsberuf auf Bachelor-Niveau entwickelt werden. Die höheren Entgeltstufen für Flugbegleiter mit mindestens 2150 Euro monatlichem Grundgehalt kann künftig nur noch erreichen, wer die 18-monatige Ausbildung absolviert.
UFO hatte der Lufthansa voriges Jahr den längsten Streik ihrer Geschichte geliefert. Insgesamt erstreckte sich der Tarifkonflikt über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Vermittlungsgespräche unter Leitung des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck liefen seit Anfang 2016. Auf Drängen Platzecks gaben sich die Partner Spielregeln für den künftigen Umgang miteinander. Wichtigster Punkt ist neben regelmäßigen Treffen die verbindliche Schlichtung vor einem unbefristeten Streik.
Die UFO-Mitglieder müssen dem Tarifabschluss bis zum 10. August in einer Urabstimmung zustimmen.