Konjunkturprognose gesenkt Weltbank prophezeit Eurozone Rezession
Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum deutlich gesenkt. Die Eurozone werde in diesem Jahr in die Rezession rutschen. Die Weltbank warnte vor einer Verschärfung der Krise. Wirtschaftsminister Rösler legt heute die neue Konjunkturprognose der Bundesregierung vor.
Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum 2012 und 2013 deutlich nach unten korrigiert. In diesem Jahr sei weltweit ein Plus von 2,5 Prozent zu erwarten. Im Sommer hatte die Weltbank noch einen Anstieg um 3,6 Prozent vorhergesagt. Für das kommende Jahr rechnet sie nun offiziell mit einem Wachstum von 3,1 Prozent - ein halber Prozentpunkt weniger als bislang.
Als wichtigsten Grund für die schlechteren Aussichten führte die Weltbank die Schuldenkrise in Staaten der Eurozone an. Die Wirtschaft der Euro-Staaten wird der Schätzung zufolge in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen und dann 2013 wieder leicht um 1,1 Prozent wachsen. Im Juni war noch von einem Eurozonen-Plus von 1,8 Prozent für 2012 die Rede gewesen.
Weltbank warnt vor Verschärfung der Krise
Sollte sich die Krise verschlimmern, würde sie nach Ansicht des Chefautors des Weltbank-Berichts, Andrew Burns, keine Weltregion verschonen. "Das Wachstum in Industrieländern wie auch aufstrebenden Staaten könnte noch weit stärker abstürzen als während der Krise 2008/09", sagte Burns. Eine Finanzkrise, die über das Ausmaß der Krise von 2008 hinausgehe, sei nicht auszuschließen.
Für die weniger entwickelten Länder sagt die Weltbank eine etwas bessere Entwicklung voraus als in den großen Industriestaaten. Sie warnte aber zugleich: "Der Abschwung in Europa und ein schwächeres Wachstum in den Entwicklungsländern erhöhen das Risiko, dass sich die beiden Entwicklungen gegenseitig verstärken und im Ergebnis ein noch schwächeres Ergebnis steht." China dürfte dem Bericht zufolge auch in diesem Jahr der Konjunkturmotor bleiben. Der Volksrepublik wird ein Wachstum von nochmals 8,4 Prozent vorausgesagt - nach 9,1 Prozent im Jahr 2011.
Bundesregierung legt neue Prognose vor
Die Bundesregierung legt heute ihre neue Prognose zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft vor. Bundeswirtschaftsminister Rösler, der die Zahlen im Zusammenhang mit dem Jahreswirtschaftsbericht präsentiert, wird die bisherige Schätzung laut Medienberichten senken. Demnach rechnet die Bundesregierung für 2012 noch mit einem Plus von etwa 0,7 Prozent - nach 3,0 Prozent im vergangenen Jahr. Ungeachtet dieser Konjunkturabkühlung geht Rösler offenbar davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten im laufenden Jahr einen neuen Rekordwert erreichen wird.