Dritter Interessent für insolvente Warenhauskette Auch Highstreet will Karstadt übernehmen
Kurz vor Ablauf der Bieterfrist hat auch das Konsortium Highstreet ein Angebot für Karstadt abgegeben. Über einen Einstieg des Vermieters vieler Karstadt-Filialen war bereits spekuliert worden. Nun berät der Gläubigerausschuss über insgesamt drei vorliegende Offerten. Eine Entscheidung soll aber erst im Juni fallen.
Kurz vor Ablauf der Frist hat das Konsortium Highstreet ein Angebot für die insolvente Kaufhauskette Karstadt vorgelegt. Dies gab ein Sprecher des Konsortiums bekannt. Details wollte er nicht nennen. Über einen Einstieg des Vermieters von mehr als zwei Dritteln der 120 Karstadt-Warenhäuser war bereits am Wochenende spekuliert worden. Der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg bestätigte, dass es drei Bieter gibt. Er nannte aber keine Namen.
Neben Highstreet haben der deutsch-schwedische Investor Triton sowie die Berggruen Holding eine Offerte für das Unternehmen die Warenhaus-Kette mit derzeit rund 25.000 Beschäftigten vorgelegt. Der Gläubigerausschuss trat am Vormittag zusammen, um die Gebote zu prüfen und über einen Käufer zu entscheiden. "Wir werden heute einen Schritt weiter gehen", sagte Görg vor Beginn der Sitzung in Essen. Er erwarte eine "Vorentscheidung".
Es ist aber fraglich, ob sich die Gläubiger bereits heute endgültig für eines der Angebote aussprechen werden. Vorstellbar ist auch, dass die Frist zur Unterzeichnung des Kaufvertrages ein zweites Mal verlängert wird. Sie war ursprünglich bereits am 30. April abgelaufen und dann bis heute verlängert worden. Eine Entscheidung darüber, wie es nun weitergeht, wird erst am Abend erwartet.
Wird Entscheidung über Insolvenzplan verschoben?
Eigentlich will das Amtsgericht Essen am Montag über den Insolvenzplan entscheiden. Sollte der Gläubigerausschuss die Frist erneut verlängern, würde dieser Termin nach Informationen der "Financial Times Deutschland" aber verschoben.
Hinter dem Highstreet-Gremium steht die Investmentbank Goldman Sachs. Weitere Partner sind die Deutsche Bank und die italienischen Unternehmen Borletti, Generali und Pirelli. Borletti hat bereits Warenhaus-Erfahrung mit der italienischen Kette La Rinascente und dem französischen Kaufhaus Printemps gesammelt.