Italienische Staatsanleihen platziert Gestiegene Zinsen - aber alles verkauft
Es war die erste Auktion nach dem Regierungswechsel in Italien: Für drei Milliarden Euro platzierte das angeschlagene Land Staatsanleihen mit fünfjähriger Laufzeit. Zwar musste Italien Rekordzinsen anbieten, aber immerhin fanden sich genug Interessenten, so das Fazit der Märkte.
Bei einer Versteigerung von Staatsanleihen mit fünfjähriger Laufzeit hat Italien drei Milliarden Euro zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 6,29 Prozent aufnehmen können. Das ist der höchste Wert seit 1997 - und ein rasanter Anstieg binnen weniger Wochen. Zum Vergleich: Bei der bislang letzten vergleichbaren Auktion Mitte Oktober hatte der Zinssatz noch bei 5,32 Prozent gelegen.
Dennoch konnte die Platzierung der Anleihen dem Euro zwischenzeitlich leichten Auftrieb gegeben. Er verteuerte sich auf 1,3713 Dollar, nachdem er unmittelbar zuvor noch unter 1,37 US-Dollar gefallen war. Der Mailänder Leitindex erholte sich ebenfalls und stieg um 0,9 Prozent.
"Ordentliche Anleihe-Emission"
Im Gegenzug ging die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Anleihen auf 6,479 Prozent zurück und lag damit mehr als einen Prozentpunkt unter dem Rekordhoch der Vorwoche. "Es war eine ordentliche Anleihe-Emission", sagte Peter Chatwell von der Credit Agricole CIB der Nachrichtenagentur Reuters. Italien habe schließlich sämtliche Papiere platzieren können. "Kurzfristig ist das positiv", fügte er hinzu. "Langfristig ändert dies jedoch nichts an der Tatsache, dass die Renditen zuletzt deutlich gestiegen sind."
In der Tat setzte sich im Laufe des Tages die Skepsis wieder durch - die Renditen für italienische Anleihen stiegen wieder.