Verbraucherpreise in der Eurozone Inflation sinkt auf 0,5 Prozent
Die Inflation in der Eurozone geht weiter zurück: Laut Statistikamt Eurostat sank sie im Mai auf 0,5 Prozent - und ist damit weit entfernt vom Idealwert der EZB, der bei knapp zwei Prozent liegt. Experten rechnen damit, dass die EZB mit einer Zinssenkung reagiert.
Die Preise in der Eurozone steigen kaum noch an. Nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat lag die Inflationsrate in den 18 Mitgliedsstaaten im Mai lediglich bei 0,5 Prozent - im Vergleich zu April ein Rückgang um 0,2 Punkte. Damit war der Preisauftrieb so niedrig wie zuletzt im März.
Am stärksten zogen die Preise im Mai bei den Dienstleistungen an. Hier lag das Plus gegenüber dem Vorjahresmonat bei 1,1 Prozent. Die Inflationsrate bei Nahrung, alkoholischen Getränken und Tabak erreichte nur 0,1 Prozent. Bei Industriegütern und Energie wurde gegenüber Mai 2013 gar keine Preissteigerung festgestellt.
Weit entfernt vom Inflationsziel der EZB
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag zu ihrer Zinssitzung zusammenkommt, liegt bei knapp zwei Prozent. Sie hatte bereits angekündigt, sich nicht dauerhaft mit einem zu niedrigen Preisauftrieb abfinden zu wollen.
Die EZB will verhindern, dass die Verbraucher in Erwartung niedriger Preise ihre Käufe zurückstellen und so eine Deflationsspirale in Gang kommt. Experten erwarten, dass die EZB mit einer Zinssenkung und einem Strafzins für bei der Zentralbank geparktes Geld gegensteuern wird.
Die deutsche Finanzbranche wehrt sich gegen eine mögliche Leitzinssenkung. "Niedrigzinsen enteignen Sparer", hieß es in einer Erklärung, die die Bankenverbände am Montag veröffentlicht hatten.
Auch in Deutschland hat die Inflation im Mai einen Tiefstand erreicht. Sie fiel laut Statistischem Bundesamt auf 0,9 Prozent.