Absichtserklärung unterzeichnet Habeck schmiedet Wasserstoff-Allianz mit Algerien
Deutschland und Algerien wollen im Bereich Wasserstoff enger zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung hat Wirtschaftsminister Habeck in Algier unterzeichnet. Bereits bestehende Gas-Pipelines müssen jetzt umgerüstet werden.
Deutschland will Wasserstoff aus Algerien importieren: Dazu unterzeichnete Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Rahmen eines zweitägigen Besuchs in dem nordafrikanischen Land eine entsprechende Absichtserklärung. Ziel ist es, bereits bestehende Erdgas-Pipelines, die durch das Mittelmeer über Italien bis nach Deutschland verlaufen, so umzurüsten, dass sie Wasserstoff transportieren können.
"Durch diese Verbindung könnten wir in den Südosten Deutschlands kommen", erklärte Habeck in einem beim Kurznachrichtendienst X veröffentlichten Video. Dort könnten die Leitungen dann mit dem süddeutschen Netz verknüpft werden. Etwa 70 Prozent der Leitungen kann man nutzen, 30 müssen um- oder neu gebaut werden", sagte Habeck weiter. "Das ist aber gemessen an den gut 3000 Kilometern immer noch sehr, sehr günstig."
Habeck sieht Win-Win-Situation
Deutschland hat einen großen Bedarf an Wasserstoff, um die geplante Energiewende zu meistern - etwa bei den im Rahmen der kürzlich veröffentlichten Kraftwerksstrategie geplanten Anlagen. Ein Großteil des benötigten Wasserstoffs muss laut Habeck im Ausland produziert werden. "Algerien, das größte Land Afrikas, hat ideale Bedingungen dafür und vor allem hat es eine Gas-Pipeline-Verbindung nach Europa", sagte der Grünen-Politiker. "Und für Algerien wäre es natürlich auch wirklich von Vorteil auszusteigen aus den fossilen Energien, aber gleich einzusteigen in eine neue Wertschöpfung, sodass das Land auch einen ökonomischen Anreiz hat, diesen Weg zu gehen."
Habeck wurde bei seinem Besuch von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation begleitet - darunter zahlreiche Unternehmer aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Trotz stabiler Beziehungen zwischen Deutschland und Algerien klagen bereits ansässige Unternehmen über Schwierigkeiten. Häufig dauerten behördliche Vorgänge sehr lange und staatliche Entscheidungen seien nicht immer nachvollziehbar.