Prüfbericht von IWF, EZB und EU Hilfsprogramm für Griechenland reicht nicht
Griechenland könnte noch schlimmer in der Krise gefangen sein als bisher gedacht. EU, EZB und IWF kommen in einem Prüfbericht, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt, zu dem Schluss, dass Athen auch 2012 am Kapitalmarkt kein Geld aufnehmen könne. Dadurch sei das Programm unterfinanziert.
Griechenland wird offenbar noch länger auf internationale Hilfsprogramme angewiesen sein als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommen offenbar Europäische Union, Europäische Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) - die so genannte "Troika" - in einem Prüfbericht, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Demnach reichten die bisherigen Finanzhilfen nicht aus, weil das hoch verschuldete Land auch 2012 nicht in der Lage sein werde, selbst wieder am Kapitalmarkt Geld aufzunehmen.
Griechenland riskiere die vereinbarten Defizitziele zu verfehlen, wenn es nicht weitere Konsolidierungszmaßnahmen ergreife. Außerdem sei die Rezession in dem Mittelmeerland länger und stärker als bislang berechnet.
Wackelt die Auszahlung von zwölf Milliarden Euro?
Angeblich könnten sich die Ergebnisse des Prüfberichts auch auf die Auszahlung der nächsten Kredite auswirken. Dies könnte nicht stattfinden, bevor nicht "das Problem dieser Unterfinanzierung gelöst ist," zitiert die dpa.
Griechenland hofft darauf, Anfang Juli die nächsten zwölf Milliarden Euro aus dem 110 Milliarden Euro schweren internationalen Hilfsprogramm zu bekommen. Zuvor wollen die EU-Finanzminister am 20. Juni über neue Hilfen für das pleitebedrohte Land entscheiden.