Athen erhält Geld und zahlt Schulden zurück 13 Milliarden hin, 3,2 Milliarden zurück
Die Zeit beim dritten Hilfspaket drängte unter anderem auch deshalb, weil Griechenland heute Schulden bei der EZB zurückzahlen muss. Das hat die Regierung prompt erledigt: Am Morgen kam das erste Geld vom ESM, wenig später überwies Athen an die EZB.
Griechenland hat die ersten 13 Milliarden Euro aus dem neuen Hilfsprogramm der Euro-Partner erhalten. Das Geld sei am Morgen überwiesen worden, teilte der Eurorettungsfonds ESM in Luxemburg mit.
Einen Teil des Geldes überwies die griechische Regierung unmittelbar weiter - und zwar an der Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt/Main. Sie beglich damit Schulden in Höhe von 3,2 Milliarden Euro bei der EZB plus Zinsen. "Die Zahlung wurde getätigt, die Gelder sind auf dem Weg", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Vertreter der Regierung in Athen.
Hätte Griechenland diese Zahlung nicht leisten können, wäre der EZB voraussichtlich nichts anderes übrig geblieben, als dem Land den Geldhahn zuzudrehen. Dies hätte den Zusammenbruch der Wirtschaft zur Folge haben können.
Zehn Milliarden Euro für Bankensanierung reserviert
Das neue Paket zur Rettung des Krisenlandes vor der Staatspleite hat einen Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro und ist auf drei Jahre angelegt. Im Gegenzug verpflichtet sich die griechische Regierung zu Reformen und Einsparungen. Die Euro-Finanzminister hatten gestern Abend eine erste Kreditrate in Höhe von insgesamt 26 Milliarden Euro freigegeben.
Das griechische Finanzministerium hatte gestern erklärt, zwölf Milliarden Euro sollten sofort für die Rückzahlung von Schulden an die EZB und den Internationalen Währungsfonds (IWF) überwiesen werden. Eine Milliarde Euro solle für die Begleichung von Schulden verwendet werden, die der Staat in Griechenland habe. Zehn Milliarden Euro der ersten Tranche hat der ESM noch nicht überweisen. Sie sind für die Bankensanierung reserviert. Drei Milliarden Euro sollen erst im Herbst nach Griechenland fließen.