Nach Korruptionsvorwürfen Griechischer Privatisierungschef tritt ab
Rückschlag für die Privatisierung in Griechenland: Nach Korruptionsvorwürfen ist der Chef des Privatisierungsfonds Taiped, Stavridis, zurückgetreten. Finanzminister Stournaras hatte ihn dazu aufgefordert. Stavridis hatte seinen Posten erst im März angetreten.
Der Chef des griechischen Privatisierungsfonds Taiped, Stelios Stavridis, ist nach Korruptionsvorwürfen zurückgetreten. Finanzminister Ioannis Stournaras hatte ihn laut Medienberichten zu dem Schritt gedrängt.
Offenbar hängt der Abgang des Taiped-Chefs damit zusammen, dass er das Angebot des griechischen Reeders Dimitris Melissanides angenommen hatte, dessen Privatflugzeug für eine Urlaubsreise zu nutzen.
Stavridis bestätige in griechischen Medien die Reise. Er beteuerte allerdings, nichts Falsches getan zu haben.
Zuvor hatte ein tschechisch-griechisches Konsortium - an dem auch der Reeder Melissanides beteiligt ist - für 652 Millionen Euro ein Drittel des vom Staat gehaltenen Glücksspielunternehmens OPAP gekauft.
Niedrigeres Ziel beim Schuldenabbau
Die Privatisierungsagentur verantwortet den Verkauf von Staatsbesitz. Die Einnahmen sollen dabei helfen, die Schulden des Landes zu senken. Griechenland hatte sich im Juni mit den internationalen Geldgebern ein neues, niedrigeres Ziel für die bislang schleppend verlaufenden Privatisierungen gesetzt. Ziel ist, bis zum Jahresende mindestens 1,6 Milliarden Euro durch Privatisierungen zu erlösen. Ursprünglich war die Rede von 2,5 Milliarden Euro gewesen.
Wer neuer Chef des Privatisierungsfonds wird, ist noch unklar. Stavridis hatte seinen Posten erst im März angetreten.