Anstieg auf 27,6 Prozent Rekordarbeitslosigkeit in Griechenland
Der Tourismus in Griechenland boomt wieder. Und die Exporte legen zu. Dennoch will die Krise in weiten Teilen der Wirtschaft nicht enden. Im Mai kletterte die Arbeitslosenquote auf 27,6 Prozent. Das ist doppelt so viel wie im Schnitt der Eurozone.
Trotz der steigenden Beschäftigung in der boomenden Tourismusbranche ist die Arbeitslosenquote in Griechenland auf ein Rekordhoch gestiegen. Sie kletterte im Mai auf 27,6 Prozent von 27,0 Prozent im April, wie die Statistikbehörde Elstat in Athen mitteilte. Damit ist die Arbeitslosigkeit mehr als doppelt so hoch wie in der Euro-Zone mit durchschnittlich 12,1 Prozent.
Arbeitssuchende vor einer Jobvermittlung in Athen
"Die wachsende Beschäftigung im Tourismus kann weder den Strukturwandel in vielen anderen Branchen der Wirtschaft noch die schwache Binnennachfrage kompensieren", sagte Ökonom Nikos Magginas von der National Bank. Die sehr gute Feriensaison könne aber ebenso wie steigende Exporte den Anstieg der Arbeitslosigkeit zumindest dämpfen.
Wende zum Besseren erst 2015
Der Tourismus macht etwa 17 Prozent der Wirtschaftsleistung aus; jeder fünfte Grieche arbeitet in dieser Branche. Sie dürfte ihre Einnahmen 2013 um rund zehn Prozent auf elf Milliarden Euro steigern. Denn es werden 17 Millionen Urlauber erwartet - so viele wie noch nie. Dennoch geht die Zentralbank des Landes davon aus, dass die Arbeitslosenquote sogar noch auf 28 Prozent steigen wird. Erst 2015 werde sie zurückgehen.
Gründe für die Misere sind Steuererhöhungen sowie Lohn- und Rentenkürzungen, ohne die die Regierung in Athen kein frisches Kapital von den internationalen Geldgebern bekommen hätte und in die Staatspleite gerutscht wäre.