Eurozonen-Treffen zu Griechenland Finanzminister vertagen Entscheidung
Beim Sondertreffen der Eurozone zu Griechenland konnten sich die Finanzminister nicht auf eine Verlängerung des Hilfsprogramms einigen. Der griechische Minister Varoufakis zog seine Zustimmung offenbar zurück. Am Montag soll es weitergehen.
Griechenland und die Euro-Partner haben sich nicht auf eine gemeinsame Erklärung zur finanziellen Rettung des Landes einigen können. Das sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am frühen Morgen nach mehr als sechsstündigen Beratungen in Brüssel. Die Verhandlungen sollen Montag nächster Woche fortgesetzt werden.
"Wir brauchen etwas mehr Zeit", sagte der Niederländer. Es sei um Schritte für die "nächsten Tage" gegangen. Ursprünglich sollten Experten der EU-Institutionen schon von Donnerstag an in Athen mit der griechischen Regierung sprechen. "Wir haben die Möglichkeit einer Verlängerung des Hilfsprogramms besprochen", so Dijsselbloem. "Wir sind aber noch nicht zu einer Schlussfolgerung gelangt."
Varoufakis zog offenbar Zustimmung zurück
EU-Diplomaten zufolge zog der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis seine Zustimmung für eine bereits vereinbarte Erklärung zurück und telefonierte längere Zeit mit der Regierung in Athen. Das aktuelle Hilfsprogramm der internationalen Geldgeber für Griechenland läuft nur bis zum 28. Februar. Danach könnte dem Euro-Land die Staatspleite drohen. Die neue, linksgerichtete Regierung lehnt eine Fortsetzung des Programms ab.
Varoufakis sprach von einer "guten, ausführlichen und konstruktiven Diskussion". Es habe viele verschiedene Meinungen gegeben. Er hoffe nun, dass es bei dem nächsten Treffen am Montag möglich sein werde, zu Schlussfolgerungen zu kommen, "die sowohl für Griechenland als auch für unsere europäischen Partner optimal sind". Das Ziel des Treffens am Mittwoch sei niemals gewesen, eine Einigung zu erzielen, sagte der Minister.
Die griechische Seite habe deutlich gemacht, dass sie durchaus mit der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) kooperieren wolle. Drohungen von EU-Partnern habe er nicht gehört.
Schäuble: Gespannt auf Athens Vorstellungen
"Jedes Land ist völlig frei zu tun, was es will", hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble vor dem Treffen gesagt. Er sehe aber nur zwei Möglichkeiten: Entweder werde das laufende Hilfsprogramm "ordentlich zu Ende gebracht oder wir haben kein Programm". Wenn Athen das Programm verlasse, "dann sind wir ganz gespannt, was Griechenland für Vorstellungen hat", sagte Schäuble.