EU und EZB versprechen weitere Unterstützung Eine Art Blankoscheck für Athen
Seit Tagen fallen an der Athener Börse die Kurse. Um die Investoren zu beruhigen, verspricht die EU den Griechen nun "jede erdenkliche Hilfe". Die EZB stützt derweil die griechischen Banken mit frischen Milliarden - und verzichtet auf sonst übliche Sicherheiten.
Die EZB erleichtert griechischen Banken laut Medienberichten den Zugang zu frischem Geld. Eine entsprechende Entscheidung sei nach Gesprächen zwischen der EZB, der Athener Regierung und der griechischen Zentralbank gefallen, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Notenbankvertreter.
Hintergrund ist, dass Geschäftsbanken, die von der EZB Liquidität erhalten, im Gegenzug Wertpapiere als Sicherheiten hinterlegen müssen. Die Notenbank will die Qualitätskriterien, die für diese Papiere gelten, nun offenbar senken - ein Indiz, dass Athens Großbanken nicht mehr über ausreichende Vermögenswerte verfügen.
Diese Sorge treibt offenbar auch viele Investoren um. Denn die Aktien griechischer Banken sind in den vergangenen Tagen eingebrochen - und zwar noch deutlich stärker als der Leitindex, der am Dienstag und Mittwoch zusammengenommen rund elf Prozent verlor.
Syriza dominiert die Umfragen - das verstärkt die Nervosität
Neben der EZB signalisierte auch die EU-Kommission Unterstützung für Griechenland. Es sollte keinen Zweifel daran geben, "dass Europa Griechenland in jedweder notwendigen Art und Weise weiterhin unterstützt", sagte Kommissionsvize Jyrko Kartainen. Ein Sprecher erklärte, die EU werde "jede erdenkliche Hilfe" leisten, um "akzeptable finanzielle Bedingungen" für den griechischen Staat sicherzustellen.
Für Verunsicherung sorgt auch die politische Lage im Land. Die eurokritische linke Oppositionspartei Syriza liegt in Umfragen inzwischen ein gutes Stück vor den regierenden Konservativen. Reguläre Neuwahlen stehen zwar erst für 2016 an. Doch wenn im kommenden Februar ein neuer Präsident gewählt wird, braucht die Regierung die Stimmen von 180 der 300 Parlamentsabgeordneten, sonst werden die Parlamentswahlen vorgezogen.