Tarifkonflikt mit Deutscher Bahn Lokführerstreik beginnt im Güterverkehr
Der siebte Streik der Lokführer der Deutschen Bahn in der laufenden Tarifrunde beginnt heute mit einem fast dreitägigen Ausstand im Güterverkehr. Ab Mittwoch wird dann auch der Personenverkehr für 43 Stunden bestreikt.
Bei der Deutschen Bahn treten heute erneut die Lokführer in den Streik. Sie legen ab 15 Uhr zunächst im Güterverkehr die Arbeit nieder. Das Streikende ist hier am Freitagmorgen um 9 Uhr geplant. Ab Betriebsbeginn am Mittwoch soll dann auch bundesweit der Personenverkehr bestreikt werden - bis Donnerstagabend um 21 Uhr.
Damit dauert der Ausstand im Personenverkehr 43, im Güterverkehr 66 Stunden. Die GDL hatte am Freitag angekündigt, wieder streiken zu wollen. GDL-Chef Claus Weselsky warf der Bahn eine Hinhaltetaktik vor: "Das Management will scheinbar gar kein Ergebnis erzielen", sagte er der "Passauer Neuen Presse".
Die GDL begründete den siebten Streik in der laufenden Tarifrunde mit einem unbefriedigenden Angebot der Bahn für die rund 3100 Lokrangierführer. Sie sollten nach Ansicht der GDL künftig deutlich besser bezahlt werden. Bisher hat die konkurrierende und größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für die Lokrangierführer Tarifverträge ausgehandelt. Nun gehören sie zu den Berufsgruppen, für die auch die GDL Tarifforderungen stellt.
Die Deutsche Bahn forderte die GDL auf, ihren Streikaufruf zurückzunehmen. "Die GDL hätte ihr gewünschtes Zwischenergebnis in den Verhandlungen in nahezu allen Punkten haben können", sagte Personalvorstand Ulrich Weber.
DIHK: Bahnstreik "Gift für Standort Deutschland"
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kritisierte den Streik nach Angaben der "Neuen Osnabrücker Zeitung" als "Gift für den Standort Deutschland". Täglich würden eine Million Tonnen Güter per Bahn transportiert, erklärte DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann demnach. Im Güterverkehr führten Streiks bereits nach wenigen Tagen zu Produktionsstörungen.