Streit zwischen Konzern und Lokführern Bahn-Tarifverhandlungen gescheitert
Weil die Bahn "eine Rolle rückwärts" gemacht habe, hat die Lokführergewerkschaft GDL die Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen vorerst für gescheitert erklärt. Bahn-Personalvorstand Weber zeigte sich überrascht. Ein neuer Streik droht.
Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte nach einer Tarifrunde, die Bahn habe "eine Rolle rückwärts gemacht".
Der Konzern bestehe darauf, dass ein Tarifabschluss mit der GDL identisch mit einem Ergebnis sein müsse, dass die Bahn mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) abschließen werde. Dies sei nicht akzeptabel, so Weselsky. Den Bahnfahrgästen droht nun ein weiterer Streik. Darüber will die GDL am 18. Februar entscheiden.
Bahn-Vorstand: "Standen vor Durchbruch"
Bahn-Vorstand Ulrich Weber zeigte sich überrascht von dem Abbruch der Verhandlungen: "Wir standen kurz vor dem Durchbruch und einer Einigung über eine Grundstruktur zum Flächentarifvertrag und die GDL verweigert sich grundlos." Die Bahn zeigte sich laut Weber bereit, den bisherigen GDL-Flächentarifvertrag für Lokführer um die Berufsgruppen Zugbegleiter und Disponenten zu erweitern.
Die GDL will nicht mehr nur für die Lokführer, sondern auch für ihre Mitglieder unter den Zugbegleitern oder Rangierführern eigene Verträge abschließen. Zudem verlangt die GDL fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit. Vergangene Woche hatten sich die Tarifparteien nach Angaben beider Seiten aufeinander zubewegt. Ein vom Konzern vorgelegter Vorschlag für einen Flächentarif war von der GDL allerdings als nicht ausreichend bezeichnet worden.