Ratingagentur senkt Ausblick auf negativ Fitch droht Großbritannien mit AAA-Verlust
Großbritannien im Visier der Ratingagenturen: Nach Moody's senkte auch Fitch den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des Landes auf negativ. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung in den kommenden zwei Jahren bei mehr als 50 Prozent liegt - dem Land droht der Verlust der Top-Note AAA.
Nach der Ratingagentur Moody's droht nun auch Fitch Großbritannien mit dem Entzug seiner Spitzen-Bonitätsnote AAA. Die Agentur senkte den Ausblick auf negativ und begründete den Schritt mit Zweifeln an der Fähigkeit des Landes, mit wirtschaftlichen Schocks umzugehen. Um eventuelle Rückschläge abzufangen, gebe es nur noch "sehr begrenzten finanzpolitischen Spielraum". Die dritte große Agentur Standard and Poor's hält dagegen an einem stabilen Ausblick fest.
Fitch warnte vor den Auswirkungen der angespannten Wirtschaftslage in der Euro-Zone, wo mehrere Regierungen um das Vertrauen der Finanzmärkte kämpfen. Für Großbritannien bedeute das, dass die Wahrscheinlichkeit einer Abstufung innerhalb der nächsten beiden Jahren größer sei als 50 Prozent.
Wegen der schwächelnden Binnenkonjunktur und einer niedrigeren Nachfrage aus der Euro-Zone musste die von den Konservativen angeführte Regierung jüngst einräumen, zwei Jahren länger als zunächst geplant für das Erreichen der Haushaltsziele zu benötigen. Bei der Machtübernahme vor zwei Jahren erbte die Regierung ein Rekorddefizit von elf Prozent der Wirtschaftsleistung und kündigte an, die jährliche Neuverschuldung praktisch auf Null zu senken. Ende 2011 lag das Defizit aber immer noch bei fast zehn Prozent.
Ein Sprecher des britischen Finanzministeriums sagte, dass die Entscheidung der Ratingagentur zeige, wie wichtig es für Großbritannien sei, zu seinen Zielen beim Schuldenabbau zu stehen.