Finanzmärkte vor der Regulierung Merkel will Finanzarchitektur ohne weiße Flecken
Kanzlerin Merkel will Regeln für die internationalen Finanzmärkte, die keine "weißen Flecken" mehr lassen. Das sagte Merkel am Tag vor einem europäischen Vorbereitungstreffen für den G20-Gipfel Anfang April in London. Auch Frankreichs Präsident Sarkozy formulierte bereits ehrgeizige Ziele.
Bundeskanzlerin Angela Merkel drängt auf lückenlose Regeln für die internationalen Finanzmärkte. Künftig dürfe es weltweit keine "weißen Flecken" mehr geben, sagte die Kanzlerin einen Tag vor dem Treffen der europäischen G20-Mitglieder in Berlin. Bei der Abstimmungskonferenz für den G20-Gipfel am 2. April in London will Merkel versuchen, die wichtigsten europäischen Länder auf einen gemeinsamen Kurs bei der Schaffung einer globalen Finanzarchitektur einzuschwören.
"Wir werden am Sonntag vorbereitende Maßnahmen treffen, um in London geeint und anspruchsvoll anzutreten", betonte die Kanzlerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Man arbeite "mit Hochdruck" an der Umsetzung des im vergangenen November in den USA vereinbarten G20-Aktionplans der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Merkel zeigte sich zuversichtlich, dass in London ein "guter Schritt" nach vorn erreicht werden kann.
Sarkozy kommt mit ehrgeizigen Zielen
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy erwartet von dem G20-Vorbereitungstreffen weitreichende Absprachen über den gemeinsamen Kampf gegen die Wirtschaftskrise. Faule Kompromisse werde es mit ihm nicht geben, sagte er. Die Situation erzwinge es, die Finanzmärkte zu erneuern und zu regulieren. Sarkozy verteidigte zudem erneut die Staatshilfen für die französische Autoindustrie. Europa sei nicht fähig gewesen, ein gemeinsames Programm auf die Beine zu stellen. Deswegen habe er ein nationales Programm auflegen müssen.
Teilnehmer an dem Treffen in Berlin sind die Staats- und Regierungschefs sowie die Finanzminister der vier europäischen G8-Mitglieder - Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. Hinzu kommen die Regierungschefs von Spanien und den Niederlanden sowie die tschechische EU-Ratspräsidentschaft und Luxemburg, das den Vorsitz in der Euro-Gruppe hat. Eingeladen sind zudem EU-Ratspräsident José Manuel Barroso sowie die Chefs der Europäischen Zentralbank und der Bank of England. Die Ergebnisse sollen in zwei Abschlusspapieren festgehalten werden. Erwartet wird, dass sich die Teilnehmer darin deutlich gegen die Abschottung der Märkte aussprechen werden. Angestrebt wird, außerdem international verbindliche Regeln für Staatshilfen an angeschlagene Unternehmen zu formulieren.