Weltweiter Zahlungsverkehr Darum ist SWIFT so wichtig
Mit dem SWIFT-System werden täglich Informationen über Zahlungen von Billionen Dollar ausgetauscht. Warum ist SWIFT so wichtig und warum gilt ein Ausschluss aus dem System als folgenschwerer Schritt?
Die Abkürzung SWIFT steht für "Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications" - übersetzt: Gesellschaft für weltweite Finanztelekommunikation. Die Organisation in Form einer Genossenschaft wurde 1973 gegründet und hat ihren Hauptsitz südlich von Brüssel im kleinen Ort La Hulpe.
SWIFT ist ein Kommunikationsnetzwerk, das zwar selbst keine Zahlungen abwickelt, das aber Informationen über Geldtransfers schnell und sicher austauscht. Rund 11.000 Banken und Finanzinstitutionen in mehr als 200 Ländern nutzen das System.
Standards für Geldtransfers
Das SWIFT-Netzwerk hat Standards entwickelt, die sich international durchgesetzt haben, etwa den SWIFT-Code bzw. die BIC-Nummer: Das ist die internationale Bankleitzahl, mit der jedes Finanzinstitut eindeutig identifiziert werden kann. Die Daten zu grenzüberschreitenden Zahlungen können so automatisiert übermittelt werden. Dieser gemeinsame Standard erleichtert Geldtransfers und den internationalen Handel.
Wenn ein Land vom SWIFT-System ausgeschlossen wird, ist der Zahlungsverkehr zwar nicht komplett unmöglich, aber deutlich erschwert. Dies bekommt der Iran zu spüren, der seit 2012 den Datenaustausch über SWIFT wegen internationaler Sanktionen praktisch nicht mehr nutzen kann. Geschäfte mit iranischen Banken sind dadurch kaum noch möglich.
SWIFT-Ausschluss Russland träfe alle
Ein Ausschluss aus dem Kommunikationssystem wirkt aber beidseitig. Sollte Russland von SWIFT abgekoppelt werden, hätten auch deutsche Firmen große Schwierigkeiten, Geschäfte mit russischen Unternehmen zu machen. Das könnte insbesondere das Gasgeschäft betreffen.