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Marktbericht

Tech-Party in New York Meta-Kurssprung befeuert die Nasdaq

Stand: 02.02.2023 23:03 Uhr

Unter der Führung der Facebook-Mutter Meta ist die Nasdaq kräftig angesprungen. Das Umfeld für die hochbewerteten Tech-Aktien verbessert sich derzeit, denn der Zinszyklus der Fed schwächt sich ab.

In New York haben die Tech-Aktien heute deutlich zugelegt, die Technologiebörse Nasdaq stieg am Ende um 3,25 Prozent, der Auswahlindex Nasdaq 100 um 3,56 Prozent auf 12.803 Punkte. Standardwerte waren hingegen nicht gefragt, es war eine reine Tech-Party an der Wall Street. Der Dow Jones-Index, der Leitindex der Standardwerte, schloss bei 34.053 Punkten um 0,11 Prozent im Minus. Der S&P-500-Index, der sowohl Tech- als auch Standardaktien enthält, ging bei 4179 Punkten um 1,47 Prozent höher aus dem Handel.

"Die Anleger werden durch die Tatsache ermutigt, dass die Fed versucht, mit ihrem Zinsstraffungsprogramm fertig oder kurz davor zu sein", sagte Investmentstratege Sam Stovall von CFRA Research in New York.

Nachbörslich stand "Big Tech" weiter im Mittelpunkt der Berichtssaison: Amazon, Alphabet und Apple legten ihre Bilanzen nach dem Ertönen der Schlussglocke vor. Die Ergebnisse enttäuschten aber, die Aktien gaben im nachbörslichen Handel allesamt nach.

Auslöser der Hausse gerade bei den hochbewerteten Tech-Aktien waren Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell am Vorabend, die als ein baldiges Ende des restriktiven Kurses der Fed interpretiert wurden. Mit einer wie erwartet ausgefallenen Zinserhöhung um 25 Basispunkte hatte die Notenbank zuvor das Zinstempo deutlich ermäßigt. Damit kehrt nach einer Serie relativ aggressiver Zinsschritte wieder etwas Normalität in der Geldpolitik ein.

Bestimmte Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell seien von den Märkten gut aufgenommen worden, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda: "Eine offensichtliche Bemerkung war die Feststellung, dass der Disinflationsprozess begonnen hat." Der Preisniveauanstieg könnte sich also verringern.

"Die Marktreaktion erzählt eine andere Geschichte als das, was wir in den letzten Stunden von allen drei Zentralbanken gehört haben", gab Analyst Michael Hewson von CMC Markets zu bedenken. "Während die Zentralbanken im Wesentlichen sagen, dass wir die Zinsen weiter erhöhen müssen, sagen die Märkte: 'Wir glauben Ihnen nicht und selbst wenn Sie wieder anheben, müssen Sie bis zum Jahresende wieder senken."

Die Aktie der Facebook-Mutter Meta war der unumschränkte Star des Tages. Der Aktienkurs explodierte nach dem gestern nach Börsenschluss vorgelegten Quartalsbericht heute um 23,3 Prozent und schob damit den gesamten Technologiesektor an.

Zwar hat Facebook wegen hoher Konkurrenz unter anderem durch den Onlinedienst TikTok den fünften Gewinnrückgang in Folge hinnehmen müssen; geplante Kostensenkungen in Höhe von fünf Milliarden Dollar und ein Aktienrückkaufprogramm beflügelten das Papier jedoch. "Die Mutter von Instagram und Facebook wächst und spart weiter - eine traumhafte Kombination für Aktionäre", sagt Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Handelshaus RoboMarkets

Apple hat das vergangene Weihnachtsgeschäft mit einem ungewohnten deutlichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Auslöser war vor allem der Rückgang der iPhone-Erlöse, die im Jahresvergleich um gut acht Prozent auf rund 65,8 Milliarden Dollar fielen.

Apple hatte im wichtigen Weihnachtsquartal mit Engpässen bei seinem neuen iPhone 14 Pro zu kämpfen, weil Fabriken in China zeitweise wegen Corona-Maßnahmen schließen mussten. Unklar bleibt, ob auch die allgemeine Schwäche des Smartphone-Marktes zu dem Rückgang beigetragen hat. Auch das Geschäft mit Mac-Computern ging deutlich zurück - von 10,8 auf 7,7 Milliarden Dollar.

Insgesamt fiel der Apple-Umsatz um rund fünf Prozent auf 117,2 Milliarden Dollar. Der Konzern verfehlte damit die Erwartungen der Analysten, die eher mit 121 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Unterm Strich blieb ein Gewinn von knapp 30 Milliarden Dollar übrig - das waren 4,6 Milliarden Dollar weniger als ein Jahr zuvor. Die Aktie fällt im nachbörslichen Handel um vier Prozent. Im regulären Handel hatte sie 3,71 Prozent zugelegt auf 150,82 Dollar.

Rabatt-Aktionen im wichtigen Weihnachtsgeschäft haben Amazon einen überraschend hohen Quartalsumsatz beschert. Die Erlöse hätten bei 149,2 Milliarden Dollar gelegen, teilte der Online-Händler gab am Abend nach Börsenschluss mit. Analysten hatten mit 145,42 Milliarden Dollar gerechnet. Das operative Ergebnis überraschte mit 2,7 Milliarden Dollar ebenfalls positiv. Der Nettogewinn erreichte dagegen mit 300 Millionen nur einen Bruchteil der Markterwartungen, was jedoch vor allem an einer Wertkorrektur der Beteiligung am kriselnden Elektroautobauer Rivian lag.

Beim Ausblick fürs laufende Quartal enttäuschte Amazon mit einer Umsatzprognose von 121 Milliarden bis 126 Milliarden Dollar und einem erwarteten Betriebsgewinn zwischen null und vier Milliarden. Der Mittelwert liegt dabei unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 125,11 Milliarden Dollar. Zudem wuchs das wichtige Cloud-Geschäft nicht so stark wie erhofft. Die Aktien des Unternehmens fallen im nachbörslichen US-Handel deutlich um 4,7 Prozent.

Die Zurückhaltung der Unternehmen bei Online-Werbung hat Alphabet einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das Netto-Ergebnis fiel auf 13,62 von 20,64 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte die Mutter der Suchmaschine Google und der Videoplattform YouTube am Abend nach Börsenschluss mit.

Gleichzeitig schrumpften die Werbeeinnahmen auf 59,04 von 61,24 Milliarden Dollar. Der Konzernumsatz stieg zwar auf 76,05 von 75,33 Milliarden Dollar. Analysten hatten allerdings auf 76,53 Milliarden Dollar gehofft. Alphabet-Aktien fallen im nachbörslichen US-Geschäft um rund 3,5 Prozent.

Starbucks hat wegen eines schwachen Geschäfts in China die Experten-Erwartungen verfehlt. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis für das erste Geschäftsquartal bis zum 1. Januar sei in der Volksrepublik um 29 Prozent gefallen, teilte die US-Kaffeehaus-Kette mit Sitz in Seattle am Abend nach Börsenschluss mit. Ein Anstieg um ein Zehntel in Nordamerika konnte dies nicht ausgleichen.

Global gesehen betrug die Zunahme auf vergleichbarer Basis fünf Prozent, während befragte Experten ein Plus von 6,75 Prozent erwartet hatten. Die Starbucks-Aktie verliert nachbörslich zunächst 3,8 Prozent.

Erst die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), heute nun die EZB und die Bank of England (BoE). Die großen Notenbanken setzen ihren Zinszyklus fort und drehen weiter kräftig an der Zinsschraube, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Dabei gab es aber gestern und heute keine bösen Überraschungen, was an den Börsen für Zufriedenheit sorgte.

Der DAX stieg am Ende um 2,16 Prozent auf 15.509 Punkte, das Verlaufshoch lag bei 15.520 Punkten. Damit markierte der Index neue Jahreshochs. Mit der heutigen Kursentwicklung liegt die Wertentwicklung des deutschen Leitindex damit schon bei hohen 11,3 Prozent.

Damit hat der DAX auch einen charttechnischen Widerstand überwunden, den die Fachleute von HSBC bei 15.270 Punkten definiert hatten. Perspektivisch rückten nun die Hochs bei 15.800 Punkten wieder in den Mittelpunkt, so die Marktbeobachter.

Unter den Einzelwerten im DAX waren konjunktursensitive Aktien gefragt. Tagessieger waren Porsche AG, die fast acht Prozent zulegten. Die Hoffnung auf eine laschere Zinspolitik trieb auch Immobilienwerte an. Im DAX stiegen Vonovia in der gleichen Größenordnung. Chiphersteller Infineon im Sog der Nasdaq, aber auch der Onlinehändler Zalando, der Laborausrüster Sartorius oder der Autozulieferer Continental rückten ebenfalls kräftig vor.

Einzig Deutsche Bank lagen nach ihrem Quartalsausweis deutlich im Minus. Auch Versicherungsaktien entwickelten sich schlechter, Münchener Rück schlossen ebenfalls im Minus, allerdings deutlich geringer.

Rückenwind für die europäischen Märkte kam bereits am Vorabend, als die US-Notenbank Fed ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte erhöht hatte und damit ihr Zinstempo deutlich drosselte. Zwar ist der Zinszyklus noch nicht zu Ende, er dürfte jetzt aber in gemäßigterem Tempo vonstatten gehen als bisher. Genau darauf hatten die Märkte gehofft, vor allem die besonders zinssensitiven Tech-Aktien profitieren.

Am Nachmittag folgte dann die EZB und die Bank of England mit jeweils 50 Basispunkten. Auch dies war erwartet worden. Mit der fünften Zinserhöhung in Folge stemmen sich die Euro-Währungshüter gegen die nach wie vor hohe Teuerung. Die EZB hob den Leitzins im Euroraum auf nun 3,0 Prozent an. In Großbritannien liegt der Satz jetzt bei 4,00 Prozent.

In einer Stellungnahme betonte die EZB und deren Chefin Christine Lagarde, dass der Zinskurs der Notenbank fortgesetzt werde. "Der EZB-Rat wird den eingeschlagenen Kurs fortsetzen, indem er die Zinsen deutlich und in einem gleichmäßigen Tempo anhebt", hieß es von Seiten der Notenbank. Sie stellte für die März-Zinssitzung eine weitere Anhebung um einen halben Prozentpunkt in Aussicht. Dann soll eine Bewertung des weiteren Kurses erfolgen.

Update Wirtschaft vom 02.02.2023

Anne-Catherine Beck, HR, tagesschau24

"Die Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte ist richtig, weitere Schritte in diesem Umfang müssen folgen," kommentierte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die Zinsentscheidung. Die Arbeit sei noch nicht vollendet. "Der aufkeimende Konjunkturoptimismus und die jüngst besseren Wirtschaftsdaten erleichtern es der EZB, Kurs zu halten."

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) stark unter Druck geraten. Nachdem die Gemeinschaftswährung Stunden zuvor erstmals seit April 2022 wieder die Marke von 1,10 Dollar erreicht hatte, sackte der Kurs im Verlauf um mehr als einen Cent ab. Er stabilisierte sich erst unter der Marke von 1,09 Dollar, zuletzt wurden im US-Handel 1,0913 Dollar bezahlt. Die EZB hatte den Referenzkurs im Tagesverlauf auf 1,0988 (Mittwoch: 1,0894) Dollar festgesetzt.

Christian Lips, Chefvolkswirt der NordLB, verwies auf Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Diese hatte im Anschluss an die Zinsentscheidung gesagt, dass alle zukünftigen Entscheidungen datenabhängig seien. Lagarde bekräftigte, dass die Inflation zwar weiter "viel zu hoch" sei, die Risiken für die weitere Inflationsentwicklung aber mittlerweile ausgeglichener seien.

Nach Einschätzung des Analysten Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets deuten die Aussagen darauf hin, dass die Zeit der Zinserhöhungen dem Ende zugeht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0988 (Mittwoch: 1,0894) Dollar fest.

Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Dezember derweil weniger als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich seien die Bestellungen um 1,8 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt einen stärkeren Anstieg um 2,3 Prozent erwartet.

In London verkündete die Bank of England (BoE) die zehnte Zinserhöhung in Serie. Mit der Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf 4,0 Prozent hatten die meisten Marktteilnehmer gerechnet. Allerdings signalisierte die Notenbank, dass der Zinsgipfel naht und die Inflation wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht hat. Das Pfund fiel um 1,1 Prozent und notiert am Abend am Tagestief bei 1,2233 Dollar.

"Das ist ganz klar die letzte große Erhöhung der Bank of England, wir steuern auf das Ende dieses Zinszykluses zu im März oder Mai zu", sagte Ben Laidler, Marktstratege vom Broker eToro. Die Rendite der zehnjährigen britischen Staatsanleihen stand nach einer Berg- und Talfahrt mit 3,165 Prozent ungefähr auf dem Niveau vor der Zinsentscheidung.

Deutschlands Exporteure haben unterdessen trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im Gesamtjahr 2022 ein Rekordergebnis erzielt. Waren im Gesamtwert von gut 1564 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geliefert, teilte das Statistische Bundesamt anhand kalender- und saisonbereinigter Daten mit. Damit wurde die Bestmarke des Jahres 2021 von gut 1368 Milliarden Euro um 14,3 Prozent übertroffen. Allerdings erklärt sich die Steigerung auch durch die deutlichen Preiserhöhungen der vergangenen Monate.

Zu denken dürfte den Investoren auch geben, dass die Exporte in einem schwachen globalen Konjunkturumfeld im Dezember eingebrochen sind. Die Ausfuhren schrumpften um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Die Deutsche Bank hat ihren Gewinn dank höherer Zinsen und eines florierenden Handelsgeschäfts im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 5,02 Milliarden Euro, ein Anstieg um 159 Prozent. Das einstige Sorgenkind der europäischen Bankenbranche schloss damit das dritte Jahr infolge mit Gewinn ab.

Trotzdem fallen die Aktien. Denn die Deutsche Bank hatte zwar inmitten aller Krisen 2022 ihren höchsten Gewinn seit 15 Jahren erzielt und ihr Renditeziel übertroffen. Dieses erreichte das Finanzinstitut jedoch nur dank eines unerwartet hohen Steuereffekts. Zudem stieg der Vorsteuergewinn nicht so stark wie von Analysten erwartet.

Bei der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS haben die Kunden 2022 fast 20 Milliarden Euro abgezogen. Wie das im SDAX notierte Unternehmen mitteilt, ging der Gewinn wegen stark gestiegener Kosten um 23 Prozent auf 599 Millionen Euro zurück. Dennoch soll die Dividende, von der vor allem die Deutsche Bank als Großaktionärin profitiert, um fünf Cent auf 2,05 Euro steigen. In diesem Jahr peilt die DWS wieder ein Wachstum bei den Neukundengeldern an.

Continental stellt sein schwächelndes Industriegeschäft neu auf. Dazu soll der bisher aus sechs Geschäftsfeldern bestehende Industriebereich der Tochter ContiTech in drei Arbeitsfeldern gebündelt werden, wie der Zulieferer heute mitteilte.

Waren die Geschäftsfelder bisher auf einzelne Produkte wie Federsysteme, Leitungen für Industrie- und Automobilunternehmen, Förderbänder und Antriebsriemen ausgerichtet, sollen sie sich nun auf die drei großen Weltregionen Europa, Asien/Pazifik und Amerika konzentrieren. Dadurch sollen Synergien gehoben und das Geschäft profitabler werden.

Die Aktivitäten im Automobilbereich, die sich bisher quer über Geschäftsfelder zogen, werden in einer eigenen Einheit gebündelt und sollen sich stärker auf die Elektromobilität ausrichten. Bisher wurde das Geschäft vor allem mit der Verbrennertechnologie gemacht; diese aber läuft zur Mitte des nächsten Jahrzehnts aus.

Die weltweit steigenden Zinsen und der schwache Euro haben der spanischen Bank Santander im vergangenen Jahr Auftrieb verliehen. Der Gewinn sei um fast ein Fünftel auf 9,6 Milliarden Euro gestiegen. Ohne die Umrechnungseffekte infolge des über das Jahr gesehen schwachen Euro hätte das Plus acht Prozent betragen. Der Überschuss im Zinsgeschäft des Geldinstituts, das den Großteil seines Geschäfts außerhalb Spaniens, etwa in Brasilien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten macht, zog um knapp 16 Prozent auf fast 38,62 Milliarden Euro an.

Der Chipkonzern Infineon zehrt im Abschwung der Weltwirtschaft weiter von einer robusten Nachfrage im Zuge der Energiewende und Elektromobilität. Im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) fuhr der DAX-Konzern einen Umsatz von 3,95 Milliarden Euro ein und erzielte eine operative Marge von 28 Prozent. Beim Umsatz bedeutete das einen Rückgang von 5 Prozent zum Vorquartal. Der Gewinn lag mit 728 Millionen Euro ein Prozent unter dem Vorquartal.

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat im ersten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang verbucht. So sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) per Ende Dezember um 28 Prozent auf 647 Millionen Euro. Nach Steuern verdiente das Unternehmen mit 426 Millionen Euro zehn Prozent weniger. Der Umsatz stagnierte nahezu bei knapp 5,1 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte) sank er um 4,5 Prozent.

Die Zahlen wurden an der Börse sehr positiv aufgenommen, die Aktie gehörte zu den größten Tagessiegern. Zwar sinken die Corona-bedingten Umsätze, das zugrunde liegende operative Geschäft außerhalb der Corona-Sonderkonjunktur zeigte sich aber robust.

Der Ölkonzern Shell hat im vergangenen Jahr dank hoher Öl- und Gaspreise einen Rekordgewinn erzielt. Der bereinigte Gewinn stieg auf 39,87 Milliarden Dollar. Damit hat sich der Gewinn innerhalb eines Jahres rund verdoppelt. Shell zahlt seinen Anlegern 28,75 Cent Dividende pro Aktie. Außerdem hat der Ölmulti erneut ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Das Management will Aktien in Höhe von vier Milliarden Dollar zurückkaufen. Im abgelaufenen starken Jahr hatte es bereits reichliche Aktienrückkäufe gegeben.

Sony hat dank des guten Verkaufs seiner PlayStation-5-Spielkonsolen im Weihnachtsgeschäft seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr leicht erhöht. Von Oktober bis Dezember verkaufte Sony 7,1 Millionen Stück der Konsolen, deren Absatz lange unter den Lieferengpässen von Chips gelitten hatte. Das waren 80 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Konzern rechnet nun im Ende März auslaufenden Gesamtjahr mit einem Betriebsgewinn von 1,18 Billionen Yen (8,3 Milliarden Euro) statt wie zuletzt mit 1,16 Billionen. Im dritten Quartal sank das operative Ergebnis um acht Prozent auf 429 Milliarden Yen.

Beim Deutsche-Post-Konkurrenten FedEx soll die Zahl der Managementstellen um mehr als zehn Prozent gesenkt werden, schrieb Konzernchef Raj Subramaniam in einer Mitteilung. Dieser Schritt sei notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Sprecherin ergänzte aber gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die Zahl der abgebauten Stellen seit Juni damit auf rund 12.000 steigt. Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2021/22 (31. Mai) waren bei FedEx rund 345.000 Menschen vollzeit- und weitere rund 202.000 teilzeitbeschäftigt.

Der US-Software-Riese Microsoft integriert mit ChatGPT Künstliche Intelligenz (KI) in das Premium-Abo seiner Plattform Teams. Der zu OpenAI gehörende Chatbot kann automatische Meeting-Notizen generieren, Aufgaben empfehlen und bei der Erstellung von Vorlagen helfen, teilte Microsoft mit. Der Premium-Dienst soll im Juni sieben Dollar pro Monat kosten, ab Juli zehn Dollar.

Der Pharmakonzern Roche ist im Geschäftsjahr 2022 nur leicht gewachsen. Der nachlassende Rückenwind durch die Corona-Pandemie hat in beiden Sparten - Pharma und Diagnostik - Spuren hinterlassen. Der Konzernumsatz legte im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 63,3 Milliarden Franken (63,4 Mrd Euro) zu, zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum zwei Prozent. Unterm Strich sank der Konzerngewinn auf 13,5 Milliarden Franken nach 14,9 Milliarden im Vorjahr.