Dreitägiger Ausstand Eurowings-Piloten streiken erneut
Um Mitternacht hat ein erneuter Streik von Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings begonnen. Nur etwa 230 von ursprünglich 400 geplanten Flügen der Airline sollen heute abheben. Der Ausstand soll noch bis Mittwoch zu erheblichen Ausfällen führen.
Piloten der Fluggesellschaft Eurowings sind um Mitternacht in einen dreitägigen Streik getreten. Der erneute Arbeitskampf habe wie geplant begonnen, sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Es sei vom Unternehmen kein weiteres Angebot vorgelegt worden.
Die Lufthansa-Tochter geht davon aus, dass trotz des Arbeitskampfes von den rund 400 am Montag geplanten Flügen mehr als 230 stattfinden. Für Dienstag und Mittwoch rechnet Eurowings auch damit, mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können.
Auswirkungen auf Flugplan bis Mittwoch erwartet
Besonders hart getroffen von dem Streik wurde zunächst der Flughafen Düsseldorf. Dort wurden nach Angaben des Airports von Eurowings bereits vor dem offiziellen Streikbeginn 102 der für Montag geplanten 171 Eurowings-Flüge abgesagt. In Köln/Bonn wurden 43 Verbindungen gestrichen, in Stuttgart 40 Starts und Landungen annulliert.
Eurowings Europe wird nach Unternehmensangaben nicht bestreikt und fliege "unter Volllast". Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, sei vom Arbeitskampf der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) nicht betroffen.
Gewerkschaft fordert längere Ruhezeiten
Die Gewerkschaft hatte am Freitag die Piloten im Tarifstreit über bessere Arbeitszeiten zu einem dreitägigen Streik aufgerufen - von heute 0.00 Uhr bis 23.59 Uhr am Mittwoch. Das vom Arbeitgeber vorgelegte Angebot zum Manteltarifvertrag sei nicht verhandlungsfähig, hatte VC erklärt. Die Gespräche seien damit erneut gescheitert. Die Gewerkschaft fordert längere Ruhezeiten und kürzere Einsätze, weil das Cockpit-Personal überlastet sei.
Das Management hatte die Forderungen als maßlos bezeichnet. Eurowings-Geschäftsführer Kai Duve hatte am Samstag kritisiert, die Gewerkschaft zwinge Eurowings unausweichlich in eine Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs und gefährde Arbeitsplätze - nicht nur im Cockpit.
Passagiere sollen sich über Website und App informieren
Die Flugpläne für Dienstag und Mittwoch würden veröffentlicht, sobald klar sei, wie viele Piloten sich trotz des Streikaufrufs zum Flugdienst meldeten, erklärte Eurowings. Die Passagiere wurden gebeten, sich über die Webseite oder die Eurowings Kunden-App fortlaufend über den Status ihres Fluges zu informieren. Den Passagieren sollten zudem andere Reisemöglichkeiten - etwa der Umstieg auf die Bahn oder die Umbuchung auf einen anderen Flug - angeboten werden.
Die Eurowings-Piloten hatten bereits Anfang Oktober die Arbeit für einen Tag niedergelegt. Die Airline musste rund 250 Flüge absagen - etwa 30.000 Passagiere waren betroffen.