Eurogruppe berät über neue Hilfen für Athen "Mir tun die Griechen leid"
Die Eurogruppe berät heute über neue Hilfen für Griechenland. Ohne Unterstützung droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit. "Mir tun die Griechen leid", sagte Bundesfinanzminister Schäuble mit Blick auf die Regierung in Athen - und dämpfte die Erwartungen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat die Hoffnung auf eine rasche Lösung der griechischen Schuldenkrise vor dem heutigen Treffen der Euro-Finanzminister gedämpft. Er sei "sehr skeptisch", ob es in Brüssel eine Einigung geben werde, sagte er im Deutschlandfunk. "Mir tun die Griechen leid. Sie haben eine Regierung gewählt, die sich im Augenblick ziemlich verantwortungslos verhält", sagte Schäuble am Morgen.
Zurückhaltend äußerte sich auch Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem. Er sei wirklich pessimistisch, dass bei diesem Eurogruppengipfel konkrete Fortschritte in Sachen Griechenland erreicht würden, sagte Dijsselbloem im niederländischen Fernsehen.
Ende Februar laufen die Hilfen für Athen aus
Nach Auffassung Schäubles ist Griechenland auf einem guten Weg gewesen, wieder eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen - bis die neue Regierung gekommen sei. Um weitere Hilfen von den Euro-Ländern zu erhalten, müsse das Land nun einen Weg aufzeigen, wie es in Zukunft Geld erwirtschaften wolle, um die eigenen Ansprüche bezahlen zu können, so Schäuble.
Dabei geht es nach Angaben Schäubles nicht "um einen Kompromiss um des Kompromisses willen". Griechische Forderungen wie die nach einem europäischen Sozialprogramm auf Kosten aller wies Schäuble zurück. Darüber zu reden sei Verschwendung von Zeit.
Griechenland und seine internationalen Geldgeber stehen unter starkem Zeitdruck. Ende Februar laufen die Hilfen für das hoch verschuldete Land aus, danach droht die Staatspleite. Eine Zahlungsunfähigkeit Athens würde auch den anderen Euro-Staaten hohe Verluste bringen.