Tesla-Chef Richterin kippt Musks milliardenschweres Gehaltspaket
Tesla-Chef Musk soll sich von einem Gehaltspaket im potenziellen Umfang von umgerechnet mehr als 50 Milliarden Euro trennen. Dies ordnete ein US-Gericht an. Es gab damit einem Kleinaktionär Recht, der Musk "ungerechtfertigte Bereicherung" vorwarf.
Schlechte Nachrichten für den reichsten Mann der Welt: Ein US-Gericht hat das milliardenschwere Gehaltspaket von Tesla-Chef Elon Musk bei dem Elektroautopionier für ungültig erklärt.
Richterin Kathaleen McCormick gab damit einem Tesla-Aktionär Recht. Musk und Tesla hätten nicht zeigen können, dass die 2018 vereinbarte Entlohnung - ein Aktienpaket mit einem geschätzten Wert von 56 Milliarden Dollar (52 Milliarden Euro) - "fair" sei.
Musk reagierte mit nur einem kurzen Satz auf dem Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter, auf die Gerichtsentscheidung: "Meldet euer Unternehmen nie im Bundesstaat Delaware an." Der Kurs der Tesla-Aktie ging im nachbörslichen Handel um mehr als 3,5 Prozent zurück.
Vorwurf der "ungerechtfertigten Bereicherung"
Der Tesla-Anleger Richard Tornetta war gegen Musk, Tesla und mehrere Mitglieder des Tesla-Verwaltungsrats vor Gericht gezogen. Tornetta wirft dem 52-jährigen Multimilliardär eine "ungerechtfertigte Bereicherung" vor. Der Unternehmenschef habe dem Tesla-Verwaltungsrat, der nicht ausreichend unabhängig gewesen sei, damals seine Bedingungen auferlegen können.
Den Beklagten wurde vorgeworfen, mit dem gewaltigen Gehaltspaket für Musk ihre Verpflichtungen gegenüber dem Elektroautobauer verletzt und einer Verschwendung von Unternehmensvermögen Vorschub geleistet zu haben.
Laut Justizdokumenten hatte Musk über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren Aktienoptionen im Wert von mehr als 52 Milliarden Dollar erhalten, nachdem der Elektroautobauer seine Ziele erreicht hatte. Tornetta spricht von der größten Entlohnung, die je einem Manager zugesprochen worden sei. Seine Anwälte begrüßten die Entscheidung von Richterin McCormic, gegen die noch Rechtsmittel möglich sind.
Musk verteidigt Gehaltpaket
Die Verteidigung Musks argumentierte, der Gehaltsplan sei auf faire Weise von einem Komitee aus unabhängigen Verwaltungsräten ausgehandelt worden. Der Deal habe zudem hohen Leistungs- und Finanzzielen unterlegen und sei sogar bei einer Aktionärsabstimmung abgesegnet worden, die eigentlich gar nicht vorgeschrieben gewesen wäre.
Vor Gericht hatte auch Musk im November 2022 bei einer Befragung sein Tesla-Gehaltspaket verteidigt. Als das Aktienpaket 2018 beschlossen worden sei, hätten Investoren gedacht, "dass wir scheitern und Bankrott gehen werden", sagte der Multimilliardär. "Wir waren damals in einer ziemlich harten Lage, wir verloren viel Geld. Die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens war extrem niedrig."