Arbeitskampf bei Lufthansa-Tochter Discover-Piloten streiken erneut
Im Tarifstreit bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines wollen Piloten erneut streiken. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit rief zum Ausstand ab Samstagnacht auf. Es ist die vierte Arbeitsniederlegung innerhalb von zwei Monaten.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder zu einem am Samstag beginnenden dreitägigen Streik bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines aufgerufen. Grund seien die gescheiterten Tarifverhandlungen, erklärte VC. Ziel sei weiterhin "ein zeitnaher und fairer" Abschluss. Gestreikt werden soll von Samstag 00.01 Uhr bis Montag 23.59 Uhr.
Piloten wollen regulären Tarifvertrag
Das Unternehmen zahlt nach eigenen Angaben höhere Pilotengehälter, die sie mit dem Betriebsrat vereinbart hat. Die neuen Gehälter entsprechen exakt der Forderungslage der VC, wie beide Seiten bestätigt haben.
Die Gewerkschaft will den Arbeitskampf weiterführen, obwohl ihre materiellen Forderungen damit zunächst weitgehend umgesetzt scheinen. Eine Betriebsvereinbarung erreiche nicht die Rechtsqualität und Sicherheit eines Tarifvertrags mit der Gewerkschaft, hieß es zur Begründung. Künftige Gespräche über Gehaltssteigerungen würden zum "kollektiven Betteln".
Es sei erkennbar, dass das Unternehmen lieber mit dem Betriebsrat verhandele und die Höhe der Forderung nicht ausschlaggebend für die Ablehnung des angestrebten Tarifvertrags gewesen sei. Das Unternehmen hält hingegen nach Angaben einer Sprecherin am Ziel eines Tarifvertrags fest.
VC befürchtet Einschränkung des Streikrechts
Die VC-Tarifkommission warnte die Kollegen auch vor der vom Lufthansa-Konzern angestrebten "Sozialpartnerschaftscharta". Mit Vorankündigungsfristen, festgelegten Eskalationsstufen, verpflichtender Mediation, Zwangsschlichtung und Begrenzung möglicher Forderungen werde die Streikfähigkeit der Gewerkschaft ausgehebelt.
VC hatte bereits kurz vor Weihnachten einen fünfstündigen Warnstreik und Ende Januar einen weiteren 24-stündigen Ausstand bei der Airline organisiert. Die Airline musste nur relativ wenige Flüge absagen, da Fluggesellschaften aus der Lufthansa-Gruppe einsprangen und ein kleiner Teil des Personals trotz des Streiks arbeitete.
Discover ist der neue Ferienflieger der Lufthansa Group. Die Fluggesellschaft hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main, betreibt eine Flotte von 24 Flugzeugen und beschäftigt rund 2000 Mitarbeitende.