Keine Einigung Universal will seine Songs von TikTok entfernen
Bislang können Nutzer der Plattform TikTok Songs von Künstlerinnen wie Taylor Swift oder Lady Gaga verwenden. Ab Donnerstag könnte damit Schluss sein. Lizenzverhandlungen zwischen Universal und TikTok sind gescheitert.
Das weltweit größte Musikunternehmen Universal Music und die Social-Media Plattform TikTok gehen vorerst getrennte Wege. Man habe sich nicht auf einen neuen Lizenzvertrag einigen können, teilte Universal gestern mit. Der gemeinsame Vertrag läuft demnach am 31. Januar aus.
Damit könnte Musik von bekannten Künstlerinnen wie Taylor Swift und Lady Gaga ab Donnerstag von TikTok entfernt werden. TikTok habe den Musikern und Songautoren nur "einen Bruchteil" der auf ähnlichen anderen Online-Plattformen üblichen Vergütung geboten, argumentierte Universal Music in einem offenen Brief.
Universal kritisiert KI-Einsatz bei TikTok
Kritik äußert Universal auch an der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). TikTok lasse mit Hilfe von KI erstellte Musik in großem Stil auf die Plattform. Damit treibe die Social-Media-Plattform "das Ersetzen von Künstlern durch KI" voran.
Darüber hinaus sieht Universal ein Problem darin, dass TikTok ein ineffizientes Verfahren dafür habe, problematische Inhalte wie gefälschte pornografische Bilder von Künstlern zu entfernen. Vergangene Woche erst waren solche Fotos von Taylor Swift veröffentlicht worden. TikTok reagierte zunächst nicht auf die Vorwürfe.
Für TikTok könnte der Ausstieg von Universal Musik erhebliche Folgen haben: Sehr viele Videos haben musikalische Begleitung von berühmten Künstlern. Universal hat zahlreiche der bekanntesten Musiker unter Vertrag. Universal Music räumte ein, dass der Schritt auch Konsequenzen für die eigenen Künstler haben werde. Man habe jedoch die Verantwortung, für faire Konditionen für sie zu kämpfen.
Chinesischer Konzern oder nicht?
TikTok hat mehr als eine Milliarde Nutzer und ist die einzige auch im Westen erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt. Der Dienst gehört zum aus China stammenden Bytedance-Konzern. Die Firma betont aber stets, man sehe sich nicht als Tochter eines chinesischen Unternehmens. Bytedance sei zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren.
Kritiker kontern aber, dass die chinesischen Gründer bei einem Anteil von 20 Prozent die Kontrolle dank höherer Stimmrechte hielten und Bytedance eine große Zentrale in Peking habe.
Die Plattform ist unter jüngeren Konsumenten sehr beliebt. Nach Schätzungen belaufen sich die Einnahmen von TikTok auf mehr als zehn Milliarden Dollar jährlich, der Großteil aus Werbung.