USA Boeing-Maschine verliert im Flug Rumpfteil
Erneut hat es eine Panne mit einem Boeing-Flugzeug gegeben. Eine Passagiermaschine von United Airlines verlor im Flug eine Abdeckung an ihrem Rumpf. Der Schaden sei erst am Boden nach der problemlosen Landung im US-Bundesstaat Oregon festgestellt worden.
Eine Boeing Typ 737-800 hat auf einem Flug von San Francisco in den US-Bundesstaat Oregon ein Rumpfteil verloren. Das Fehlen der Abdeckung sei erst nach der planmäßigen und sicheren Landung der Maschine der United Airlines auf dem Internationalen Flughafen der Kleinstadt Medford aufgefallen, teilte Airport-Direktorin Amber Judd mit.
Zuvor hatte die Lokalzeitung "Rogue Valley Times" ein Augenzeugen-Foto veröffentlicht, auf dem freiliegende Mechanik zu sehen war.
Nach Informationen auf der Website des Dienstleisters FlightAware war der United-Flug 433 am Vormittag (Ortszeit) in San Francisco gestartet. Nach dessen Landung in Medford sei der Betrieb am dortigen Flughafen ausgesetzt und die Landebahn nach Trümmern abgesucht worden, ergänzte Judd. Doch sei nichts gefunden worden.
Sie gehe davon aus, dass das Bodenpersonal von United oder Piloten bei einer Routineinspektion vor dem nächsten Flug bemerkt hätten, dass das Rumpfteil verloren gegangen sei.
Boeing: Maschine war mehr als 25 Jahre alt
Das Teil sei auf der Unterseite der Maschine gewesen, wo Tragflügel und Rumpf aufeinandertreffen und in der Nähe der Stelle, an der das Fahrwerk ausfährt, teilte United der Nachrichtenagentur AP in einer Email mit. Später ergänzte ein Sprecher, dass sich 139 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine befunden hätten. Es sei kein Alarm ausgelöst worden, da es während des Fluges keine Anzeichen für Schäden gegeben habe.
Nach Boeing-Angaben war die betroffene Maschine mehr als 25 Jahre alt. Der Flugzeugbauer steht bereits verstärkt unter Druck, nachdem im Januar ein Kabinenteil einer Maschine vom Typ 737 Max mitten im Flug über dem Staat Oregon wegbrach. Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass an dem herausgerissenen Rumpf-Fragment vier Befestigungsbolzen fehlten.
Bei einem 25 Jahre alten Flugzeug wie der United-Maschine dürften allerdings Wartung oder Materialermüdung eine größere Rolle spielen als die Produktion. United kündigte eine Untersuchung an, die klären soll, wie es zu dem Vorfall kam. Auch die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) will den jüngsten Vorfall untersuchen.
Boeing: Fluggesellschaften sollen Pilotensitze überprüfen
Unterdessen forderte Boeing Fluggesellschaften nach dem plötzlichen Absacken einer Passagiermaschine auf dem Weg nach Neuseeland mit zahlreichen Verletzten auf, bestimmte Schalter an den Pilotensitzen zu überprüfen. Betreiber von Maschinen vom Typ 787 Dreamliner sollten die Schalter "bei der nächsten Wartungsgelegenheit" unter die Lupe nehmen, erklärte der US-Konzern.
Boeing betonte zugleich, die Untersuchung zu dem Vorfall bei Flug LA800 der chilenischen Fluggesellschaft Latam dauere noch an. Am Montag war eine Boeing 787 Dreamliner auf dem Weg von der australischen Metropole Sydney ins neuseeländische Auckland abrupt abgesunken. Wie Passagiere neuseeländischen Medien schilderten, wurden einige Menschen an die Kabinendecke geschleudert. 50 Menschen wurden verletzt, 13 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.