EU genehmigt Subventionen Milliarden für europäische Batteriezellen
Deutschland und andere EU-Staaten wollen viel Geld in die Hand nehmen, um eine heimische Batteriezellen-Produktion für E-Autos aufzubauen. Die EU-Kommission hat das Vorhaben nun genehmigt.
Die EU-Kommission hat umfangreiche Subventionen für die Produktion von Batterien für Elektroautos in Europa genehmigt. Sieben Länder planen, den Aufbau einer heimischen Batteriezell-Fertigung finanziell zu fördern. An dem Großprojekt nehmen neben Deutschland auch Frankreich, Belgien, Finnland, Italien, Polen und Schweden teil. Es sind Beihilfen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro vorgesehen. Die Staaten hoffen, dass private Investitionen im Umfang von fünf Milliarden Euro folgen.
"Die Batteriefertigung in Europa ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von strategischem Interesse", erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie biete große Chancen im Hinblick auf saubere Mobilität und Energie. Außerdem diene sie der Schaffung von Arbeitsplätzen, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Das Vorhaben soll 2031 abgeschlossen werden.
Fünf Unternehmen aus Deutschland sind dabei
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bezeichnete die Entscheidung der Kommission als "großen Erfolg für den Automobilstandort Deutschland und Europa". Ziel sei es, "die innovativsten und nachhaltigsten Batterien bauen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Europa sichern", erklärte der CDU-Politiker. Jetzt gelte es, die konkreten Projekte schnell an den Start zu bringen.
Von deutscher Seite sind fünf Unternehmen an der europaweiten Allianz beteiligt, wie Altmaier mitteilte: der Chemiekonzern BASF, der Autobauer BMW, die Peugeot-Tochter Opel, eine deutsche Tochter des belgischen Recycling-Konzerns Umicore und der Batteriehersteller Varta. Er kündigte an, er wolle die Förderung dieser fünf Unternehmen "sehr rasch" bewilligen. "Spätestens Mitte der 2020er-Jahre sollen auch in Deutschland Batteriezellen im industriellen Maßstab hergestellt werden."
Volkswagen ist bei der Batteriezellen-Allianz nicht dabei. Das Unternehmen baut eine eigene Batteriezellenproduktion auf.
Langlebiger, sicherer und umweltfreundlicher
Bei dem Vorhaben geht es um die Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien, die langlebig sein sollen und kurze Ladezeiten ermöglichen. Zudem sollen sie sicherer und umweltfreundlicher sein als die derzeitig verfügbaren Akkus. Batterien sind bei Elektroautos das teuerste Bauteil. Gleichzeitig sind sie entscheidend für die Attraktivität der Fahrzeuge.
Die meisten der insgesamt 17 Teilnehmer an der Batterie-Allianz kommen nach Angaben der EU-Kommission aus der Industrie. Sie werden mit mehr als 70 externen Partnern zusammenarbeiten, darunter öffentlichen Forschungseinrichtungen. Es geht um Projekte entlang der gesamten Wertschöfungskette - von der Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe über die Produktion moderner chemischer Werkstoffe, die Konzeption von Batteriezellen und -modulen bis hin zum Recycling und zur Umnutzung von alten Batterien etwa für Speichersysteme.
Mit dem Umstieg von herkömmlichen Antrieben zur Elektromobilität laufen deutsche und andere europäische Autohersteller Gefahr, immer weniger an der Wertschöpfung beim Bau von Fahrzeugen zu verdienen. Es droht der Abbau von Arbeitsplätzen. Außerdem wächst die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern.