Verstoß gegen Auflagen FTX-Gründer Bankman-Fried muss ins Gefängnis
Der Gründer der Kryptowährungsbörse FTX, Bankman-Fried, stand zuletzt unter Hausarrest. Nun muss er ins Gefängnis. Er soll vor Beginn des Betrugsprozesses versucht haben, Zeugen einzuschüchtern.
Der Gründer der kollabierten Kryptowährungsbörse FTX, Sam Bankman-Fried, muss ins Gefängnis. Richter Lewis Kaplan entschied, die Regelung für den Hausarrest aufzuheben und den 31-Jährigen in Haft zu schicken. Das teilte das Gericht in New York mit. Der Richter nahm demnach die Möglichkeit einer Kaution zurück und ordnete an, dass Bankman-Fried das Haus seiner Eltern in Kalifornien verlassen und stattdessen im New Yorker Stadtteil Brooklyn ins Gefängnis muss. Die Kaution für seinen Arrest belief sich auf 250 Millionen Dollar.
Bankman-Fried soll versucht haben, Zeugen einzuschüchtern, so das Gericht. "Er ist immer und immer wieder an die Grenze gegangen", sagte Kaplan bei der Verkündung seiner Entscheidung laut US-Medienberichten. Der Richter lehnte einen Antrag der Verteidigung ab, Bankman-Frieds Inhaftierung bis zum Einspruch gegen den Entscheid aufzuschieben. Bankman-Fried wurde im Anschluss an die Anhörung in Handschellen abgeführt, berichtete die "New York Times".
Prozessbeginn am 2. Oktober
Der einstige Milliardär Bankman-Fried ist in 13 Punkten angeklagt. Die US-Behörden werfen ihm unter anderem "Betrug epischen Ausmaßes" und Geldwäsche vor. Sein Prozess soll am 2. Oktober beginnen. Bankman-Fried hat auf nicht schuldig plädiert.
Festgenommen wurde der Unternehmer am 12. Dezember 2022 auf Betreiben der US-Justizbehörden auf den Bahamas. Dort hatte FTX den Hauptsitz. Vor dem Kollaps waren die Inseln einer der größten Handelsplätze für sogenannte Kryptowährungen wie das Digitalgeld Bitcoin.
Nach Gerüchten über Unregelmäßigkeiten und einer geplatzten Rettung durch den Erzrivalen Binance war FTX im November 2022 in die Insolvenz geschlittert. Insidern zufolge soll Bankman-Fried heimlich zehn Milliarden Dollar an FTX-Kundengeldern zu Alameda transferiert haben. Der Zusammenbruch von FTX hat die Krypto-Welt erschüttert.