UFO ruft zur Urabstimmung auf Bei der Lufthansa droht Streik der Flugbegleiter
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO hat die Tarifgespräche für gescheitert erklärt und ruft ihre Mitglieder zur Urabstimmung auf. Passagiere der Lufthansa müssen sich damit auf neuerliche Streiks im nächsten Tarifkonflikt einstellen.
Die Lufthansa muss damit rechnen, dass sie im März abermals bestreikt wird. Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation, kurz UFO, hat die Tarifverhandlungen mit der Fluggesellschaft für gescheitert erklärt.
Die Gewerkschaft rief ihre Mitglieder zur Urabstimmung über Streiks auf. Von kommender Woche an können sie bis zum 6. März über Arbeitskampfmaßnahmen abstimmen.
Angebot laut UFO nicht ausreichend
Zur Begründung hieß es von Seiten der Gewerkschaft, die Lufthansa habe in einem weiteren Spitzengespräch kein ausreichendes Angebot für die rund 18.000 Kabinenbeschäftigten vorgelegt.
"Wir gehen den Weg der Eskalation nicht gerne, es bleibt uns aber keine Alternative, solange die Lufthansa nicht auf unsere berechtigten Forderungen eingeht", sagte der UFO-Vorsitzende Joachim Vázquez Bürger. In der Krise hätten die Beschäftigten große Zugeständnisse gemacht, um Arbeitsplätze zu sichern. Bürger rechnet nach eigener Aussage bei der Urabstimmung mit einer hohen Beteiligung.
Warnung vor neuem "Chaos-Sommer"
Gleichzeitig warnte UFO vor einem abermaligen Chaos zur Hauptreisezeit im Sommer, auf den die Lufthansa zusteuere: "Die Planung ist unzureichend und der Personalmangel dramatisch", hieß es.
Die Gewerkschaft hatte bereits Ende Januar die Gehaltsverhandlungen für die Flugbegleiter der Stammgesellschaft einseitig abgebrochen und sich kampfbereit gezeigt. Den Vergütungstarifvertrag für die Lufthansa Kabine hatte sie zum Jahresende 2023 gekündigt.
Arbeitskampf umfasst viele Bereiche
Mit der Urabstimmung der Flugbegleiter steht der Lufthansa nun die Eskalation des nächsten Tarifkonflikts bevor. Zuletzt streikten schon die Piloten der Tochter-Airline Discover, um den erstmaligen Abschluss eines Tarifvertrags zu erzwingen.
Diese Woche hatte außerdem ein zweiter Warnstreik des Bodenpersonals den Lufthansa-Betrieb nahezu lahmgelegt. Hunderte Flüge fielen aus, mehr als 100.000 Passagiere mussten umplanen. Eine schnelle Einigung mit der Gewerkschaft ver.di ist nicht in Sicht.
Zudem laufen Tarifverhandlungen für die Luftsicherheitskräfte. Bei einem bundesweiten Warnstreik, den ver.di Anfang Februar organisiert hatte, kam es ebenfalls zu Flugausfällen im großen Stil.