Steigende Arbeitslosenzahlen in der EU Schuldenkrise belastet Europas Arbeitsmarkt
Die Wirtschaft der europäischen Krisenländer ist am Boden, die Arbeitslosigkeit steigt und neue Impulse sind nicht in Sicht. Längst sind nicht mehr nur einige Nationen betroffen. In der ganzen EU sind immer mehr Menschen ohne Job - so viele wie noch nie seit der Einführung des Euros.
Die Schuldenkrise in der Eurozone schlägt voll auf den Arbeitsmarkt in der Währungsunion durch. Im August waren in den 17 Euro-Ländern 18,2 Millionen Menschen ohne Job - so viele wie noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung.
Das entspricht einer Quote von 11,4 Prozent, wie das Europäische Statistikamt Eurostat mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat Juli wurden 34.000 mehr Arbeitslose gezählt; gegenüber dem Vorjahr war es ein Anstieg um mehr als zwei Millionen. Deutschland verzeichnete im August 2012 laut Eurostat mit 5,5 Prozent eine der niedrigsten Quoten im Euroraum. Da die EU-Statistiker die Arbeitslosenquote nach anderen Kriterien berechnen als die deutsche Bundesagentur für Arbeit (BA), weichen die Angaben der EU von den nationalen Werten ab.
Krisenländer besonders stark betroffen
In der Eurozone insgesamt steigt die Arbeitslosigkeit aber seit einem Jahr stetig. Besonders angespannt ist die Lage in den südeuropäischen Krisenländern Spanien, Griechenland, Portugal und Zypern. Auftragsverluste, Firmenpleiten und Entlassungen belasten dort den Arbeitsmarkt. In Spanien ist jeder Vierte ohne Arbeit, in Griechenland inzwischen ebenfalls fast jeder Vierte. Portugal (15,9 Prozent) verzeichnete ebenso wie Griechenland binnen Jahresfrist die höchsten Zuwächse. Das krisengeschüttelte Italien liegt mit einer Quote von 10,7 Prozent im Mittelfeld.
Steigende Jugendarbeitslosigkeit
Auch in der gesamten Europäischen Union kletterten im August die Arbeitslosenzahlen weiter. In den 27 EU-Ländern waren 25,5 Millionen Menschen ohne Job, das entsprach einer Quote von 10,5 Prozent. Besonders betroffen sind Jugendliche: 5,5 Millionen junge Menschen unter 25 Jahren waren in der EU ohne Arbeit - eine Quote von 22,7 (Euro-Raum: 22,8) Prozent.
Keine Jobs, kaum Perspektiven - Arbeitssuchende in der spanischen Hauptstadt Madrid.