Mai-Statistik vorgelegt Arbeitslosenzahl unter Drei-Millionen-Marke
Erstmals in diesem Jahr ist die Zahl der Arbeitslosen wieder unter drei Millionen gesunken. Die Bundesagentur für Arbeit registrierte im Mai 2,96 Millionen Arbeitslose. Das waren 276.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,3 Punkte auf 7,0 Prozent ab.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai erstmals in diesem Jahr wieder unter die Marke von drei Millionen gefallen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, gab es 2,96 Millionen registrierte Arbeitslose. Dies waren 118.000 weniger als im April und 276.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Monatsvergleich von 7,3 auf 7,0 Prozent.
"Der Arbeitsmarkt profitiert vom stabilen Aufschwung der deutschen Wirtschaft", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Die Nachfrage nach Arbeitskräften schwäche sich zwar leicht ab, liege aber weiter auf hohem Niveau. "Der deutsche Arbeitsmarkt ist kerngesund", sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Allerdings müsse der immer stärker spürbare Fachkräftemangel überwunden werden.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler erklärte, die Entwicklungen am Arbeitsmarkt seien ein Beleg dafür, dass der Aufschwung die Menschen erreiche. "Dabei eröffnet das wirtschaftliche Wachstum gerade auch Erwerbslosen bessere Beschäftigungschancen und eine stärkere Teilhabe am Wohlstand", sagte der FDP-Politiker.
Frühjahrsbelebung im Mai schon fast Geschichte
Die Zahl der Arbeitslosen sackte auf den tiefsten Mai-Wert seit 1992. Zuletzt war die Drei-Millionen-Grenze im November 2010 unterschritten worden. Der Rückgang im Mai fiel den Angaben zufolge aber etwas geringer aus als üblich. "Das dürfte daran liegen, dass ein Großteil der Frühjahrsbelebung aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung und der milden Witterung schon früher realisiert wurde", teilte die BA mit. Rechnet man die jahreszeitlich üblichen Schwankungen heraus, ging die Erwerbslosenzahl um 8000 zurück.
Im Winter wieder mehr Arbeitslose?
Im Dezember könnten die Arbeitslosenzahlen laut BA wieder leicht steigen. Bis dahin dürfte sich die Lage aber noch verbessern, sagte BA-Vorstand Heinrich Alt. "Da ist schon noch Luft drin." Denn die Erholung verlaufe sehr ungleich. In einigen Regionen gebe es hohe zweistellige Arbeitslosenquoten, in anderen eher süddeutschen Gebieten Werte zwischen zwei und drei Prozent.
Volle Auftragsbücher
Dank der guten Auftragslage suchten vielen Unternehmen nach Arbeitskräften und böten damit in wachsendem Umfang auch Arbeitslosen eine Chance. Allianz-Volkswirt Rolf Schneider ist deshalb überzeugt: "Die Erwerbslosenzahl wird bis Jahresende unter drei Millionen bleiben." Erst mit der Winterarbeitslosigkeit im Januar und Februar dürfte in Deutschland die Zahl der Jobsucher wieder darüber liegen.
Mehr Erwerbstätige in der Statistik
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg laut Statistischem Bundesamt im April um 205.000 auf 40,72 Millionen, bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen kletterte sie sogar auf ein Rekordhoch. Davon waren nach BA-Hochrechnungen im März 28,09 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt - 692.000 mehr als vor Jahresfrist. Der Zuwachs entfiel zu knapp zwei Dritteln auf Vollzeit- und zu gut einem Drittel auf Teilzeitbeschäftigung.
Im April war die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Bundesagentur um 132.000 auf 3,078 Millionen gesunken. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,3 Punkte auf 7,3 Prozent ab.