Frühjahrsaufschwung am Arbeitsmarkt Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
Knapp 3,1 Millionen Menschen haben im April Arbeit gesucht - und damit rund 132.000 weniger als im März. Das gab die Bundesagentur für Arbeit bekannt. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vorjahr um 321.000. Saisonbereinigt lag die Zahl erstmals seit 1992 unter der Drei-Millionen-Grenze.
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat die Frühjahrsbelebung im April zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahl geführt. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte, waren in diesem Monat 3,078 Millionen Arbeitslose registriert. Das seien 132.000 weniger gewesen als im März und 321.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging im Monatsvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte sie bei 8,1 Prozent gelegen. "Mit dem konjunkturellen Aufschwung hat sich auch die stabile, positive Arbeitsmarktentwicklung fortgesetzt", erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Der Rückgang im April falle etwas schwächer aus als im Vorjahr, weil Ostern spät gewesen sei.
Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hätten kräftig zugenommen, und auch die Arbeitskräftenachfrage sei erneut gestiegen. Laut BA nahmen die gemeldeten offenen Arbeitsstellen im April saisonbereinigt um 13.000 zu. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im April auf 461.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg um 126.000. Entlastend wirkt laut BA außerdem, dass die Zahl der Arbeitnehmer insgesamt seit mehreren Jahren rückläufig ist.
Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Erwerbslosenzahl um 37.000 auf 2,970 Millionen zurück. Die saisonbereinigte Zahl lag damit erstmals seit Juni 1992 unter drei Millionen. Auch die Kurzarbeit ging weiter zurück. Nach den jüngsten Daten bezogen im Februar 151.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Das waren 14.000 weniger als im Vormonat und 678.000 weniger als vor einem Jahr.
Brüderle sieht "nicht zu stoppenden" Aufwärtstrend
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle rechnet in diesem Jahr mit weniger als drei Millionen Arbeitslosen in Deutschland. "Der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt ist nicht zu stoppen", sagte der FDP-Politiker zu den April-Zahlen der Bundesagentur. Der Frühlingsaufschwung treibe den Arbeitsmarkt zu neuen Bestmarken. "Die Arbeitslosigkeit wird bald wieder unter die Drei-Millionen-Marke fallen und ich bin mir sicher, dass sie in diesem Jahr erstmals seit 1992 auch im Jahresdurchschnitt diesen Wert unterschreiten wird."