Wetterthema Kurze Hitze
Zum Wochenwechsel erwartet uns in den meisten Regionen Deutschlands ein kurzer Hitzepeak. Mancherorts könnte der heißeste Tag des Jahres bevorstehen. Wann und wo wird es dabei am wärmsten?
Über Südeuropa liegt schon seit einigen Tage eine sehr heiße Luftmasse. So werden im Landesinnern von Spanien tagtäglich 35 bis 42 Grad erreicht. Am kommenden Wochenende schiebt sich ein Keil des Azorenhochs nach Deutschland vor. Auf seiner Westseite erreicht uns ab Sonntag dann ein Ableger der spanischen Heißluft. So heiß wie im Ursprungsgebiet der Luftmasse wird es hierzulande nicht. Zur vollen Entfaltung des Hitzepotenzials liegt die Luftmasse zu kurz über Deutschland. Außerdem sind die Böden dieses Jahr gut durchfeuchtet. Im Gegensatz zu den Dürresommern der vergangenen Jahre wird ein Teil der Sonnenenergie zum Verdunsten von Wasser aus dem Boden aufgebraucht werden.
Die Hitze beginnt am Sonntag bei viel Sonne in den südlichen Landesteilen. Etwa südlich des Mains wird in den tieferen Lagen die 30°-Marke überschritten. Am Oberrhein sind bis zu 34 Grad möglich. Am Montag ist es weiterhin sonnig und von den Küsten und dem Nordosten abgesehen heiß. Meist werden 30 bis 35 Grad erreicht, im Südwesten sind bis zu 36 oder 37 Grad möglich. An einigen Wetterstationen könnte der Montag der heißeste Tag des Jahres werden. Die bisherigen Spitzenwerte des Sommers 2024 liegen im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes vielerorts um 33 Grad. Am heißesten war es bisher in Müllheim (35,4 Grad am 30.7.) und Kitzingen (35,0 Grad am 29.6.). Der Dienstag ist voraussichtlich noch ähnlich heiß, ehe es wieder abkühlt.
Das Eintreten der Hitze wird von den Vorhersagemodellen recht einheitlich gerechnet. Unsere Abbildung zeigt die Temperatur in 1500 Metern Höhe über Frankfurt am Main nach verschiedenen Modellrechnungen. An sonnigen Sommertagen kann man zu dieser Temperatur etwa 15 Grad hinzuzählen, um die Höchstwerte im Flachland abzuschätzen. Ab Dienstag gehen die Rechnungen sichtbar auseinander. Es ist also noch unsicher, wie schnell es dann wieder kühler wird. Eine deutliche Abkühlung zeigen jedoch fast alle Modellergebnisse an.
Die Hitze wird mit Gewittern zu Ende gehen. Möglich sind die Gewitter aus aktueller Sicht überall. Dabei darf man davon ausgehen, dass Südbayern und das Rhein-Main-Gebiet erneut getroffen werden. Aber auch für die Schwäbische Alb und das Erzgebirge besteht statistisch gesehen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit. Zugleich wird es wieder Regionen geben, in denen es ruhig bleibt. Und möglicherweise handelt es sich dabei um solche, die im Sommer 2024 noch gar kein Gewitter abbekommen haben.