Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Bayern Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung Erhebungszeitraum: 02. bis 04. Oktober 2023 Fallzahlen: 1.189 Befragte (698 Telefoninterviews und 491 Online-Interviews) Schwankungsbreite: 2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10%; 3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50%
Datenbasis für die Analyse zum Wahlverhalten in Bevölkerungsgruppen und zu Wahlmotiven liefert eine Exit Poll von infratest dimap in 240 repräsentativ ausgewählten Wahllokalen in Bayern. Am 8. Oktober wurden dort von insgesamt 23683 Wählerinnen und Wählern Informationen zu deren Stimmverhalten, Alter und Geschlecht aufgenommen, von 3804 Wählern darüber hinaus weitergehende sozialstrukturelle und inhaltliche Merkmale erhoben. Um Amts- und Briefwähler berücksichtigen und Aussagen über die Wählergesamtheit treffen zu können, sind die Wählerdaten der Exit Poll nach dem Stand der Hochrechnungen bzw. Auszählung am Sonntag gewichtet. Im Ergebnis ergibt sich ein repräsentatives Bild für die Gesamtwählerschaft wie für die Wählerschaften der einzelnen Parteien.
Das Wanderungsmodell von infratest dimap schätzt den Umfang von Wanderungsströmen. Das Modell berücksichtigt Befragungsergebnisse zur aktuellen und früheren Wahlentscheidung und schätzt Wähler-Wanderungsströme zwischen den Parteien bzw. „Haltequoten“ für die identische Partei-Wahl. Ferner nimmt es Änderungen in der Wählerzusammensetzung infolge aktueller und früherer Nichtwahl sowie aufgrund von Generations- und Ortswechseln (Erstwähler versus verstorbene Wähler bzw. Zuzug versus Wegzug) auf. Für jede Partei wird ein Stromkonto mit den Gewinnen und Verlusten zwischen den Parteien, dem Wechselspiel zwischen Wahlteilnahme und Wahlenthaltung und dem Generations- bzw. Ortswechsel berechnet. Die Annahmen über Größenordnung und Wahlverhalten der ausgewiesenen Gruppen beruhen auf repräsentativen Wahl- und Bevölkerungsstatistiken, Vorwahlbefragungen, der Exit Poll sowie dem amtlichen Wahlergebnis. Zentrale Ergebnisse sind die geschätzten Salden für den Austausch zwischen den Parteien sowie mit dem Nichtwählerlager. Aus Gründen der Transparenz werden auch Hilfsschätzer für die jeweiligen Zu- und Abströme sowie für Zu- und Fortgezogene veröffentlicht. In der Wählerwanderung werden absolute Zahlen statt Prozentwerte verwendet, um Relationen besser zu verdeutlichen. Bei der Interpretation ist zu berücksichtigen, dass 1.000 Wahlberechtigte deutlich weniger als ein Promille aller Wahlberechtigten darstellen. Die Einzelströme werden gerundet, sodass sich in den Randsummen Differenzen zum amtlichen Ergebnis ergeben können. Die Schätzung der Wanderungsströme ändert sich im Laufe des Wahlabends mehrmals (Zwischenstände), weil zunächst vorrangig die repräsentativen Umfragen und später verstärkt die Auszählungsergebnisse und schließlich das Ergebnis der vorläufigen Auszählung in die dargestellten Zahlen einfließen. Nach Veröffentlichung des vorläufigen Ergebnisses wird eine abschließende Schätzung vorgenommen und veröffentlicht. Bei der Landtagswahl in Bayern wird die Wählerwanderung auf der Basis von Wählern errechnet - und nicht auf der Basis von Gesamtstimmen. Einzelne Wähler werden dabei der Partei zugeordnet, der sie die Zweitstimme gegeben haben. Durch die Betrachtung von Wählern statt von Gesamtstimmen und aufgrund von Rundungen können sich in den Randsummen Differenzen zu den amtlichen Ergebnissen ergeben.