Nach diplomatischer Annäherung Kolumbien und Venezuela öffnen Brücke
Kolumbien und Venezuela haben eine wichtige Brücke zwischen den Ländern geöffnet. Sie war 2019 nach politischen Differenzen von der venezolanischen Armee gesperrt worden.
Nach der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen haben Venezuela und Kolumbien den letzten bislang noch geschlossenen Grenzübergang wieder eröffnet. Die symbolträchtige Brücke, die den venezolanischen Ort Ureña mit der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta verbindet, wurde wieder freigegeben.
Eine kolumbianische Delegation unter Leitung von Handelsminister Germán Umaña und eine Delegation aus Venezuela, die vom Gouverneur des Bundesstaats Táchira, Freddy Bernal, angeführt wurde, trafen sich zur Eröffnungszeremonie in der Mitte der "Tienditas"-Brücke, die inzwischen in Atanasio Girardot umbenannt wurde.
Öffnung soll neue Ära beginnen lassen
"Von heute an sind alle Grenzübergänge für den Verkehr geöffnet", sagte Bernal. Er betonte den politischen Willen beider Seiten, die Beziehungen weiter zu verbessern. Die Freigabe der wegen politischer Spannungen geschlossenen Verbindung markiert eine neue Ära verbesserter Beziehungen unter Kolumbiens neuem linken Präsidenten Gustavo Petro.
Der Bau der Brücke war im Jahr 2016 vollendet worden. Sie wurde jedoch aufgrund der Krise zwischen den beiden südamerikanischen Nachbarländern nicht in Betrieb genommen. Die Brücke, deren Bau etwa 30 Millionen Euro verschlang, sollte das Verkehrsaufkommen auf zwei anderen Brücken zwischen den beiden Ländern mindern und den Handel fördern.
Im Jahr 2019 hatte Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolás Maduro mehr als ein Dutzend Frachtcontainer auf die Brücke bringen lassen, um sie symbolisch zu blockieren - aus Protest gegen Versuche der Opposition, humanitäre Hilfe über Kolumbien nach Venezuela liefern zu lassen.
Diplomatische und Handelsbeziehungen zwischen Kolumbien und Venezuela wurden nach der Amtseinführung des früheren Guerillaangehörigen Petro im September wieder aufgenommen. Petros Vorgänger Iván Duque hatte Maduro als Diktator bezeichnet. Kolumbien gehörte zu den 50 Ländern, die den Oppositionsführer Juan Guaidó nach der nach Einschätzung dieser Staaten manipulierten Wiederwahl Maduros als Venezuelas Interimspräsidenten anerkannten.