Flüssiger Protest Trump wird abgefüllt
Für seine geplante Mauer entlang der Grenze zu Mexiko musste US-Präsident Trump schon viel Protest schlucken. Aber wohl noch nie in so sprichwörtlichem Sinne: Drei Brauereien haben sich zusammengetan, um ein Zeichen zu setzen. Und das kommt - natürlich - aus der Flasche.
Ein Prosit der Gemütlichkeit! Diesen Schunkel-Gassenhauer kennt in deutschen Kneipen jeder. Einmal quer über den Ozean - in den USA und in Mexiko - wurde das Promille-Loblied quasi umgedichtet: Angestoßen wird hier auf die Gemeinsamkeit. Und zwar mit einem neuen Bierchen, gebraut in amerikanisch-mexikanischer Partnerschaft.
Ist ja auch schön, mag man nun denken, also hoch die Tassen - ob Gemütlichkeit oder Gemeinsamkeit, genuschelt klingt ja eh alles gleich. Doch halt - hinter dem feucht-fröhlichen Novum im Getränkeregal steckt ein ernster Gedanke. Denn mit jedem genussvollen Schlürfen an der Bierflasche soll US-Präsident Donald Trump ein Stück Protest schlucken müssen.
Ein Bier mit Protestnote
Mit dieser Motivation im Hinterkopf haben sich die mexikanischen Brauereien "Error de Diciembre" und "Cru Cru" mit ihren amerikanischen Kollegen von der Brauerei "Epic Brewing" im US-Bundesstaat Utah zusammengetan. Denn deren Betreibern lag einiges auf der Zunge, was beim Namen Trump sauer aufstößt: Eine Mauer will er bauen, um die USA vor dem bösen Mexiko zu schützen. Für den Präsidenten scheinen ja eh alle Mexikaner potenzielle illegale Einwanderer zu sein, die sich über die Grenze schleichen und den geschundenen Amerikanern die Jobs klauen wollen.
Also begann das landesübergreifende Konzern-Trio zu tüfteln und zu probieren, bis es schließlich fertig war: Das "Amigous" - ein echtes Anti-Trump-Bier.
Ein wenig bitter - "so wie Trump"
Der mit dem kühlen Blonden Verspottete ziert natürlich auch das Etikett jeder Flasche: Trump mit Mariachi-Hut und orangenem Haar, die Mundwinkel griesgrämig nach unten gezogen. Lustigerweise sei das Bier auch ziemlich bitter geworden, sagt Cru-Cru-Chef Luis Enrique de la Reguera, "so wie Trump".
Bislang gibt es das "Amigous" nur in Mexiko zu kaufen - doch hier lässt der flüssige Protest bereits die Kassen klingeln: Innerhalb von drei Tagen war die erste Tranche über 1200 Flaschen bereits ausverkauft. Und bald soll Bier mit politischem Beigeschmack auch in den USA auf den Markt kommen.
Das dürfte Trump garantiert nicht schmecken. Doch einen Vorteil hat es sogar für den Präsidenten: Er kann sich den ganzen nervigen Protest klammheimlich im Oval Office wenigstens schön saufen.