Ein Suchoi Su-57-Kampfflugzeug bei einer Luftschau
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Zerstörung von russischem Kampfjet ++

Stand: 09.06.2024 21:26 Uhr

Nach Angaben aus Kiew wurde zum ersten Mal ein russischer Kampfjet der neuesten Generation zerstört. Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge keine Soldaten in der Ukraine ausbilden. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

  • Ukraine meldet Zerstörung von russischem Kampfjet
  • Berlin lehnt Ausbildung von Soldaten in der Ukraine offenbar ab
09.06.2024 • 21:26 Uhr

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Die russische Militäroffensive in der nordostukrainischen Region Charkiw ist nach Einschätzung des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden ins Stocken geraten. "Das Momentum dieses Einsatzes in Charkiw ist zum Stillstand gekommen", sagte Jake Sullivan am Sonntag dem US-Sender CBS. "Charkiw ist weiterhin bedroht, aber die Russen sind nicht in der Lage gewesen, in den vergangenen Tagen in dieser Gegend substanzielle Fortschritte vor Ort zu machen."

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) will auf der bevorstehenden Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin das Fundament für Wirtschaftskooperationen legen. Das Treffen sende "ein deutliches unmissverständliches Signal an Russland: Deutschland und seine Partner unterstützen die Ukraine auf allen Gebieten mit aller Kraft", sagte Habeck der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Der Minister betonte, auf der Konferenz werde es nicht allein um Hilfslieferungen und finanzielle Unterstützung gehen. "Neben Kooperationen im Verteidigungsbereich steht die Zusammenarbeit in weiteren Sektoren wie Bau und Energie im Fokus." Damit werde zugleich das Fundament für eine Wirtschaftskooperation zum beiderseitigen Vorteil gelegt, denn die Ukraine habe "als souveräner Staat eine Zukunft in der Europäischen Union". 

Am Dienstag und Mittwoch treffen sich Vertreter der Ukraine und ihrer Unterstützerländer in Berlin, um über den Wiederaufbau der Ukraine zu beraten. Dazu werden mehr als 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Diese kommen ungefähr je zu einem Drittel aus Regierungen und internationalen Organisationen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie Kommunen und Regionen. Es wird erwartet, dass neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnimmt. Eine Bestätigung gibt es dafür von der Bundesregierung bisher nicht.

Die ukrainischen Streitkräfte haben zum ersten Mal einen russischen Suchoi Su-57-Kampfjet der neuesten Generation auf einem Luftwaffenstützpunkt in Russland getroffen, teilte der Kiewer Militärgeheimdienst GUR mit und zeigte Satellitenbilder, die den Treffer bestätigen sollen. In einem Telegramposting gab der Militärgeheimdienst nicht an, wie die Su-57 getroffen wurde oder von welcher Einheit des ukrainischen Militärs. Das Flugzeug sei auf dem Flugplatz von Achtubinsk geparkt gewesen, der 589 km von den Frontlinien zwischen ukrainischen und russischen Invasionstruppen in der Ukraine entfernt liegt.

Der auf Luftfahrt spezialisierte russische Militärblogger Fighterbomber schreibt, dass die Angaben korrekt seien und dass der Jet von einer Drohne getroffen worden sei. Derzeit werde geprüft, ob die Maschine noch repariert werden könne. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Die Bundesregierung lehnt einem Zeitungsbericht zufolge Pläne des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron ab, europäische Soldaten in die Ukraine zu entsenden, um künftig vor Ort ukrainische Streitkräfte auszubilden. "Das Training in der EU bietet Sicherheit, während das Risiko, dass Ausbildungseinrichtungen in der Ukraine angegriffen werden, das Training ineffizient macht", schreibt die "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht und bezieht sich auf ein internes EU-Dokument, das der Zeitung vorliegt.

Die Bundesregierung äußerte demnach schwerwiegende Sicherheitsbedenken beim Treffen der europäischen Verteidigungsminister am 28. Mai. Macron will laut dem Zeitungsbericht in wenigen Tagen ein Bündnis zur Entsendung westlicher Militärausbilder in die Ukraine schmieden. Mehrere Partner hätten bereits zugesagt, sagte der französische Präsident.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russlands Offensive auf die östliche Grenzregion Charkiw zumindest vorerst für gescheitert erklärt. "Der russischen Armee ist es nicht gelungen, ihre Charkiw-Operation durchzuführen", sagte Selenskyj in einer Videoansprache. "Wir halten sie derzeit zurück so gut wir können und zerstören russische Einheiten, die in unser Land eindringen und das Charkiwer Gebiet terrorisieren." Zugleich betonte er, dass die Verteidigung der Region noch weiter verstärkt werden müsse.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland hatte Mitte Mai eine Offensive auf Charkiw gestartet und dabei mehrere ukrainische Grenzdörfer besetzt. Zwar blieb ein großer Durchbruch bislang aus, doch die gleichnamige Gebietshauptstadt Charkiw ist weiter massivem Beschuss ausgesetzt. Mehrere westliche Verbündete - darunter Deutschland und die USA - erlaubten der Ukraine deshalb kürzlich, zur Verteidigung von Charkiw mit von ihnen gelieferten Waffen auch Ziele auf der russischen Seite der Grenze zu attackieren.

In seiner Ansprache dankte Selenskyj einmal mehr auch dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron für seine Unterstützung. Macron hatte dem von Russland angegriffenen Land zuletzt mehrere Kampfjets zugesagt. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 09. Juni 2024 um 10:49 Uhr.