Krieg gegen die Ukraine ++ Raketenangriff auf Klinik in Krywyj Rih ++
Ein russischer Raketenangriff hat eine Klinik in der ukrainischen Großstadt Krywyj Rih beschädigt. In der Region Rostow hat ein ukrainischer Drohnenangriff einen Brand in einer Ölraffinerie ausgelöst. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Raketenangriff beschädigt Klinik in ukrainischer Großstadt Krywyj Rih
- Gouverneur: Drohnenangriff auf russische Ölraffinerie
Nordkorea könnte nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes weitere Truppen nach Russland für den Krieg gegen die Ukraine schicken. Der Geheimdienst NIS sehe Anzeichen dafür, dass Machthaber Kim Jong Un Vorbereitungen für die Ausbildung und Entsendung einer zusätzlichen Spezialeinheit trifft, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Sie berief sich dabei auf Informationen aus einer nicht öffentlichen Sitzung des Geheimdienstausschusses der Nationalversammlung, die ein Abgeordneter später mit Reportern teilte. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.
EU-Gipfel berät über Lage in der Ukraine
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten kommen zu ihrem letzten regulären Gipfeltreffen in diesem Jahr zusammen. Thema bei den Beratungen in Brüssel soll insbesondere die Frage sein, wie die Ukraine in eine bessere Ausgangsposition für mögliche Friedensverhandlungen mit Russland versetzt werden kann. Der ukrainische Präsident Selenskyj soll am Anfang der Beratungen mit dabei sein und über den aktuellen Bedarf berichten.
Bereits gestern Abend lud NATO-Generalsekretär Rutte zu einem informellen Treffen ein. Hintergrund des informellen Treffens waren die schwierige militärische Lage für die ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes und das Szenario, dass Trump als US-Präsident versuchen könnte, die Ukraine und Russland zu Verhandlungen zu drängen. Eine Einschätzung von Tobias Reckmann, ARD Brüssel:
Bei Kämpfen in der Ukraine sind nach Angaben eines südkoreanischen Abgeordneten mindestens 100 nordkoreanische Soldaten getötet worden. Etwa 1.000 weitere seien verletzt worden, sagte der Parlamentarier vor Journalisten unter Berufung auf den nationalen Geheimdienst. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Nordkorea bestreitet offiziell, Russland im Krieg in der Ukraine militärisch zu unterstützen.
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Angaben einen Brand in einer Ölraffinerie in der südrussischen Region Rostow ausgelöst. Mindestens 13 Raketen und zahlreiche Drohnen seien auf die südrussische Grenzregion Rostow am Asowschen Meer abgefeuert worden, teilten die dortigen Behörden mit.
Ein Mensch sei verletzt worden, erklärte Gouverneur Juri Sljusar. "Notfall- und Rettungskräfte sind vor Ort." Es ist bereits der zweite Angriff auf die Anlage innerhalb von sechs Monaten. Ein ukrainischer Drohnenangriff im Juni hatte die Produktion in der Raffinerie für zwei Monate unterbrochen.
Von ukrainischer Seite hieß es, Ziel des Raketenangriffs sei das Chemiewerk Kamenski gewesen. Dort werde Raketentreibstoff hergestellt, teilte der Chef des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, auf Telegram mit.
Ein russischer Raketenangriff im südostukrainischen Krywyj Rih hat nach Behördenangaben die Stromversorgung in Teilen der Großstadt lahmgelegt und sowohl Hochhäuser als auch ein Krankenhaus beschädigt. "Gott sei Dank, alle sind am Leben", schrieb der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, bei Telegram.
Es gebe viele Schäden an Hochhäusern, rund um den Einschlagsort gebe es Stromausfälle. Wasser-, Energie-, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen seien mit den Folgen des Angriffs beschäftigt, erklärte Wilkul. Um die Betroffenen zu unterstützen, sei in der nächstgelegenen Schule eine Hilfszentrale eingerichtet worden. Laut dem Chef der Militärverwaltung hatte es am gestrigen Abend eine Explosion in der Stadt gegeben. Seine Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Brüssel Gespräche mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs geführt. Selenskyj bezeichnete die Treffen als "eine sehr gute Gelegenheit, um über Sicherheitsgarantien für die Ukraine für heute und morgen zu sprechen".
Rutte erklärte, dass die Gespräche darauf abzielten, die Ukraine "in die bestmögliche Position" für mögliche Friedensverhandlungen zu bringen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drängte auf eine Diskussion über die mögliche Entsendung europäischer Truppen. "Die Diskussion dreht sich darum, die Ukraine für die kommenden Tage auszurüsten", sagte der britische Außenminister David Lammy.
Das neue NATO-Kommando zur Koordinierung internationaler Ukraine-Hilfen in Wiesbaden ist in Betrieb. Die EU hat der Ukraine nach Erfüllung von Reformauflagen weitere Finanzhilfen überwiesen. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.