Zerstörung in Kramatorsk in der Ost-Ukraine (25.09.2024)
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Krieg gegen die Ukraine ++ Wasserversorgung in Region Donezk ausgefallen ++

Stand: 03.10.2024 17:15 Uhr

In der Region Donezk im Osten der Ukraine sind 260.000 Menschen ohne Wasserversorgung. Die Ukraine hat offenbar einen russischen Militärflugplatz mit Drohnen attackiert. Die Entwicklungen im Liveblog.

Der neue NATO-Chef Mark Rutte hat bei seinem ersten Ukraine-Besuch seit seiner Ernennung die Unterstützung der Allianz bekräftigt. "Ihre Sicherheit ist für unsere wichtig", sagt Rutte in Kiew bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Die Ukraine ist der NATO näher als jemals zuvor, und sie wird weiter diesen Weg gehen, bis sie die NATO-Mitgliedschaft sicher hat."

Rutte hatte sein neues Amt am Dienstag aufgenommen.

Nach russischem Beschuss ist nach Behördenangaben für etwa 260.000 Menschen im Norden des ukrainischen Gebietes Donezk die Wasserversorgung "auf unabsehbare Zeit" ausgefallen. Betroffen seien die Städte Slowjansk, Kramatorsk, Druschkiwka, Kostjantyniwka und umliegende Ortschaften, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mit. Vergangene Woche Mittwoch sind demnach zwei Anlagen des örtlichen Wasserversorgers stark beschädigt worden. Technisch sei eine Wiederaufnahme der Arbeit derzeit nicht möglich. Es werde an alternativen Möglichkeiten der Wasserversorgung gearbeitet.

NATO-Chef Mark Rutte ist erstmals seit seiner Amtsübernahme nach Kiew gereist. Mit Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach er über die aktuelle Kriegssituation und über den "Siegesplan" des ukrainischen Präsidenten. Selenskyj erneuerte seine Forderung nach dem Einsatz westlicher Waffen gegen Russland.

Der frühere niederländische Regierungschef war am Dienstag in Brüssel in sein neues Amt eingeführt worden. Dabei hatte Rutte die Unterstützung der Ukraine und die Absicherung der Verteidigungsallianz gegen Russland als Hauptaufgaben der NATO genannt.

Ukrainische Kampfdrohnen haben in der Nacht den russischen Militärflughafen Borissoglebsk im Gebiet Woronesch angegriffen. Ziel seien dabei Arsenale mit Gleitbomben, Kampfjets des Typs Suchoi und Treibstoffdepots gewesen, berichteten mehrere ukrainische Medien parallel unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Konkrete Angaben zu Schäden machten sie nicht. Der Luftwaffenstützpunkt liegt gut 340 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.

Russische Truppen haben in der Nacht 15 ukrainische Regionen mit Drohnen angegriffen und dabei Schäden an der Energie-Infrastruktur und Wohngebäuden verursacht. Die ukrainische Luftwaffe gab an, 78 von 105 russischen Drohnen während des Angriffs abgeschossen zu haben. Weitere 23 seien vermutlich durch elektronische Störmaßnahmen beeinträchtigt worden.

Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben des ukrainischen Energieministeriums Stromleitungen und Ausrüstung von Umspannwerken in den Regionen Kiew, Odessa und Iwano-Frankiwsk beschädigt. Die Angriffe führten zu vorübergehenden Unterbrechungen des Bahnverkehrs in der südlichen Region Odessa sowie zu Stromausfällen bei Haushalten, teilte das Ministerium auf Telegram mit.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland hat in der Nacht nach eigenen Angaben mehr als 100 ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Verteidigungsministerium teilte mit, die 113 Drohnen seien von der russischen Luftabwehr über den Regionen Belgorod, Kursk, Woronesch und Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgefangen und zerstört worden. Allein 73 Drohnen wurden demnach in Belgorod abgefangen, 25 in Woronesch, 14 in Kursk und eine in Brjansk.

In der Stadt Stary Oskol in Belgorod wurde beim Abschuss einer Drohne eine Frau verletzt, wie der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mitteilte.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Die Flughäfen der russischen Städten Kazan und Nischnekamsk haben laut russischen Nachrichtenagenturen seit dem frühen Morgen den Flugbetrieb eingestellt. Die vorübergehenden Maßnahmen sollen "der Gewährleistung der Flugsicherheit ziviler Flugzeuge dienen", zitierten die Agenturen aus der Mitteilung der russischen Lufttransportbehörde.

Bei ukrainischen Granatenangriffen auf das grenznahe russische Gebiet Belgorod sind Behördenangaben zufolge drei Zivilisten getötet und 24 weitere verletzt worden. Unter den Verletzten waren laut dem regionalen Gesundheitsminister Andrej Ikonnikow auch zwei Kinder.

Der Angriff habe auf Wohngebiete gezielt, teilte der Minister bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei einem neuen russischen Angriff auf das Viertel Saltiwka im Norden der ostukrainischen Großstadt Charkiw sind mehrere Menschen verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen wurde ein fünfstöckiges Wohnhaus getroffen, acht Menschen wurden verletzt, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend im sozialen Netzwerk X mitteilte. Er veröffentlichte ein Video, auf dem unter anderem schwere Zerstörungen und ein brennendes Auto zu sehen sind.  Rettungskräfte seien im Einsatz, um nach möglichen weiteren Verletzten zu suchen, hieß es.

Angeklagte in Russland sollen künftig einer Strafverfolgung entgehen können, wenn sie dem Militär beitreten. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnete ein entsprechendes Gesetz. Es sieht zudem die vollständige Aufhebung von Urteilen oder Verfahren vor, wenn der Rekrut aus Alters- oder Gesundheitsgründen oder mit dem Ende des Kriegsrechts entlassen wird.

Die Europäische Union will die Sanktionen gegen Russland um Delikte wie Cyberangriffe oder Sabotageakte ausweiten. 13 junge Kriegsgegner sind in Russland zu hohen Strafen verurteilt worden.