Russlands Präsident Wladimir Putin
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Krieg gegen die Ukraine ++ Putin: Kursk-Offensive hält Armee nicht auf ++

Stand: 02.09.2024 16:39 Uhr

Das russische Militär rückt laut Präsident Putin trotz der ukrainischen Offensive in die Region Kursk in der Ostukraine weiter vor. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben am Morgen 22 von 35 Raketen abgefangen. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Der Vorstoß ukrainischer Soldaten in der russischen Oblast Kursk läuft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge nach Plan. Die Ziele des Einsatzes würden erreicht, sagte er nach einem Treffen mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof. Mehr als 600 russische Soldaten seien bereits gefangen genommen worden.

Der Einmarsch in Kursk könne helfen, den Druck von der heftig umkämpften Stadt Prokrowsk an der Ostfront zu nehmen, erklärte Selenskyj weiter. Dort sei die Lage aber bislang schwierig.

Bei einem russischen Raketenangriff auf Kiew ist in der vergangenen Nacht ein islamisches Kulturzentrum in einer Moschee schwer beschädigt worden, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte. Russland habe keine Achtung vor spirituellen oder menschlichen Werten, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

Heute startet in der Ukraine das neue Schuljahr. Für viele Kinder im Osten bedeutet das: Unterricht auf Russisch, mit dem die ukrainische Kultur beseitigt werden soll. Doch eine Lehrerin in Kiew wehrt sich dagegen.

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski sieht Warschau in der Pflicht, aus der Ukraine herannahende russische Drohnen und andere Flugkörper noch vor dem Eindringen in den polnischen Luftraum abzuschießen. Das sagte der liberalkonservative Politiker der britischen "Financial Times" (FT). 

Sikorski stellte sich damit gegen den offiziellen Standpunkt der NATO, wonach das Risiko einer Eskalation des Krieges durch eine mögliche direkte Konfrontation mit russischen Streitkräften zu groß ist. Den Abschuss russischer Drohnen und Raketen über der Ukraine lehnt das Verteidigungsbündnis bisher ebenso ab wie die Forderung Kiews nach einer Flugverbotszone über dem Land.

Das russische Militär rückt laut Präsident Wladimir Putin trotz des ukrainischen Eindringens in die Grenzregion Kursk in der Ostukraine weiter vor. Die "Provokation" der Ukraine in dem Gebiet habe den Vormarsch in der ostukrainischen Region Donezk nicht aufhalten können, sagt Putin laut der Nachrichtenagentur RIA bei einem Besuch in der russischen Region Tuwa im südlichen Sibirien.

"Wir reden jetzt nicht davon, dass wir 200 oder 300 Meter vorankommen", sagte Putin russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Es gehe stattdessen um mehrere Quadratkilometer. "So ein Tempo bei der Offensive im Donbass hatten wir lange nicht."

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel schraffiert: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete, dunkel schraffiert: Russische Gebiete, in die die Ukraine vorgestoßen ist

Die Ukraine hat bei dem jüngsten russischen Angriff 22 von 35 Raketen abgefangen, wie die Luftwaffe mitteilt. Zudem seien von 23 russischen Angriffsdrohnen 20 zerstört worden. Über Kiew, Charkiw, Dnipro, Poltawa, Mykolajiw und Saporischschja seien neun ballistische Raketen und 13 Marschflugkörper abgefangen worden.

Andrea Beer, ARD Kiew, tagesschau, 02.09.2024 11:40 Uhr

Die Hauptstadt Kiew ist nach ukrainischen Militärangaben erneut Ziel eines russischen Raketenangriffs geworden. Einheiten der Flugabwehr seien in der Nacht im Einsatz gewesen, um den Angriff abzuwehren, teilten ukrainische Militärvertreter über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Augenzeugen in Kiew berichten von mehreren lauten Explosionen, die auf den Einsatz von Flugabwehrsystemen hindeuten. Die genaue Anzahl der abgefeuerten Raketen und mögliche Schäden sind nicht bekannt.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen russischen Gaspipeline durch die Mongolei nach China verlaufen nach Angaben von Präsident Wladimir Putin planmäßig. Im Januar 2022 seien die Machbarkeitsstudie genehmigt und die notwendigen technischen Untersuchungen durchgeführt worden, sagt Putin in einem Interview mit der mongolischen Zeitung Onoodor laut einer auf der Internetseite des Kremls veröffentlichten Mitschrift.

Die geplante Pipeline "Power of Siberia 2" soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der russischen Region Jamal über die Mongolei nach China transportieren.

Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht von fast 50 Verletzten nach dem russischen Angriff auf Charkiw. Der Kreml rechnet nicht mit einem schnellen Vermittlungserfolg, sollte Trump wieder US-Präsident werden.