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Lage im Nahen Osten ++ Israel meldet Raketenbeschuss aus dem Jemen ++

Stand: 30.03.2025 23:07 Uhr

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete zerstört. Israels Regierungschef Netanjahu will die Angriffe auf die Terrormiliz Hamas noch verstärken.

Die wichtigsten Entwicklungen:

30.03.2025 • 23:07 Uhr

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Die israelische Regierung hat den Bau mehrerer Straßen nahe einer Großsiedlung im Westjordanland beschlossen. Das von Verteidigungsminister Israel Katz vorgeschlagene Projekt eines Straßennetzwerks bei Maale Adumim östlich von Jerusalem sei vom Kabinett gebilligt worden, erklärte Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Das Vorhaben sieht den Bau zweier Straßen vor. Eine der Straßen soll es den Angaben zufolge Palästinensern ermöglichen, sich zwischen Ortschaften zu bewegen, ohne die derzeitige Hauptverkehrsstraße zu nutzen. Die neuen Straßen dienten der "kontinuierlichen Entwicklung" eines Korridors zwischen Jerusalem und Jericho, sagte Netanjahu laut Erklärung weiter. Das Verkehrsprojekt werde den "Verkehrsfluss verbessern" und die Verbindungen zwischen zwischen Jerusalem, Maale Adumim und dem Osten der Siedlungsregion Mateh Benjamin stärken.

In der Siedlung Maale Adumim leben mehr als 40.000 Menschen, es ist eine der größten israelischen Siedlungen im Westjordanland.  Das Westjordanland ist seit 1967 von Israel besetzt. Laut einem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs (IGH) aus dem vergangenen Jahr ist die anhaltende israelische Präsenz im Westjordanland unrechtmäßig.

Kurden im Nordosten Syriens lehnen die neu vorgestellte syrische Regierung ab. Das Kabinett spiegele nicht die Vielfalt des Landes wider, kritisierte die Autonome Verwaltung im Norden und Osten Syriens (AANES). Man sehe sich daher nicht an Entscheidungen der neuen Regierung gebunden.

Die Kurden warfen der von Islamisten angeführten Regierung unter Ahmed al-Scharaa vor, wie die im Dezember gestürzte Führung unter Langzeitherrscher Baschar al-Assad zu agieren und die Macht in nur einer Hand zu bündeln. "Das widerspricht komplett den Zielen, für die die Syrer in ihrer Revolution aufgestanden sind."

Die von Kurdenmilizen kontrollierten Gebiete machen rund 30 Prozent des Landes aus. Erst vor rund drei Wochen hatten sich die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mit der Führung in Damaskus auf eine vollständige Eingliederung in die staatlichen Institutionen geeinigt. 

Mehrere im Gazastreifen vermisste Sanitäter des Rettungsdienstes Palästinensischer Roter Halbmond (PRCS) sind laut der Organisation tot geborgen worden. Retter fanden bei ihrer Suche in Rafah 14 Leichen, darunter die von acht Sanitätern, wie es in einer Erklärung des PRCS hieß. Ebenfalls gefunden wurden demnach die sterblichen Überreste von fünf Mitarbeitern des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes sowie die Leiche eines UN-Mitarbeiters. 

Die Organisation hatte am Samstag mitgeteilt, neun Sanitäter würden seit einer Woche im Süden des Gazastreifens vermisst. Sie kamen den Angaben nach unter heftiges Feuer israelischer Soldaten. Die israelischen Behörden hätten zudem ein Rettungsteam daran gehindert, in dem Stadtviertel Tal al-Sultan nach den Vermissten zu suchen, hieß es weiter. 

Nach Angaben der israelischen Armee näherten sich vergangenen Sonntag mehrere Fahrzeuge auf verdächtige Weise - ohne Koordinierung und ohne Scheinwerferlicht - israelischen Truppen. Soldaten hätten auf die Fahrzeuge geschossen und einige Mitglieder der Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) getötet. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass einige der Fahrzeuge Kranken- und Feuerwehrwagen gewesen seien. Die Armee sprach von Missbrauch von Krankenwagen für Terrorzwecke.

US-Präsident Donald Trump hat dem Iran mit "Bombardierungen" gedroht, falls es keine Einigung im Streit um das Atomprogramm Teherans gibt. "Wenn sie keinen Deal machen, dann wird es Bombardierungen geben", sagte Trump im Gespräch mit dem US-Sender NBC. Zugleich drohte er neue wirtschaftliche Strafmaßnahmen und Zollauflagen an. 

Die USA wollen mit dem Iran über ein Atomabkommen verhandeln, doch die iranische Regierung schließt direkte Gespräche mit der Regierung unter US-Präsident Donald Trump bisher aus.

Mehrere Medien berichten, dass die Terrormiliz Hamas einen jungen Mann entführt und getötet haben soll, weil sich dieser an Protesten im Gazastreifen beteiligt haben soll. Die Proteste hatten sich zum Teil auch gegen die Hamas gerichtet. Die Medien berufen sich auf die Familie des Mannes. Die Times of Israel berichtete, die Leiche des jungen Mannes sei vor dem Haus seiner Familie abgelegt worden. Bereits zuvor hatten Medien über mutmaßliche Drohungen der Hamas gegen Teilnehmende der Demonstrationen gegeben.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, schrieb beim Kurznachrichtendienst X: "Möge dieser mutige junge Mann in Frieden ruhen. Dies ist die mörderische Natur der Hamas: Sie foltern und töten jene, die es wagen, einen Protest anzuführen."

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angekündigt, dass die Angriffe auf die Terrormiliz Hamas im Gazastreifen verstärkt werden sollen. Nur die Kombination aus militärischem und diplomatischem Druck könne die Geiseln zurückbringen. "Der militärische Druck funktioniert", betonte Netanjahu: "Einerseits zermalmt er die militärischen und Regierungsfähigkeiten der Hamas und andererseits schafft er die Bedingungen für die Freilassung unserer Geiseln." Das israelische Sicherheitskabinett habe den verstärkten Angriffen bereits zugestimmt.

Derzeit wird über einen neuen Vorschlag für eine weitere Waffenruhe im Gazastreifen verhandelt. Netanjahu betonte, seine Regierung strebe weiterhin die Umsetzung des von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Plans an. Dieser sieht vor, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die dort lebende palästinensische Bevölkerung vorübergehend umgesiedelt wird.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Raketenangriff aus dem Jemen abgewehrt. In mehreren Gebieten Israels sei Luftalarm ausgelöst worden, teilte das Militär mit. Die Rakete sei noch vor der israelischen Grenze abgefangen worden.

Israel meldet seit fast zwei Wochen regelmäßig Raketenangriffe aus dem Jemen. Während der zuvor geltenden Waffenruhe im Gazastreifen im Gazastreifen hatten die jemenitischen Huthi-Rebellen die Angriffe ausgesetzt. Die Huthi unterstützen die im Gazastreifen herrschende militant-islamistische Hamas. Nachdem die israelische Armee ihre Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen hatte, begann der Beschuss aus dem Jemen jedoch von Neuem.

Ungeachtet eines gegen ihn bestehenden internationalen Haftbefehls will der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kommende Woche das EU-Land Ungarn besuchen. Netanjahu werde am Mittwoch nach Ungarn reisen und kommenden Sonntag nach Israel zurückkehren, teilte sein Büro mit. Er will demnach den ungarischen Regierungschef Viktor Orban und andere hochrangige Vertreter des Landes treffen.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen im November Haftbefehle gegen Netanjahu sowie den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant erlassen. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die mehr als 120 IStGH-Mitgliedstaaten - zu denen auch Deutschland, nicht aber Israel und die USA zählen - müssten demnach Netanjahu festnehmen, sobald er ihr Territorium betritt.

Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele im  Gazastreifen sind in der Nacht auf Sonntag nach palästinensischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet worden. In der Stadt Chan Yunis im Süden des Küstengebiets habe es 16 Tote gegeben, darunter neun Kinder und drei Frauen, meldete das dortige Nasser-Krankenhaus. Drei weitere Menschen seien am späten Samstagabend bei einem Angriff in Deir al-Balah umgekommen, teilte das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus mit.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 30. März 2025 um 15:00 Uhr.