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Nahost-Liveblog ++ Hisbollah kündigt neue Kriegsphase an ++

Stand: 18.10.2024 10:11 Uhr

Die Hisbollah hat den "Übergang zu einer neuen und eskalierenden Phase" des Nahostkrieges erklärt. Israels Regierungschef Netanyahu nennt den Tod von Hamas-Chef Sinwar dagegen den "Anfang vom Ende" des Krieges. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Im griechischen Hafen Piräus haben Dutzende Mitarbeiter das Verladen eines Containers boykottiert, weil dieser nach Gewerkschaftsangaben Munition für Israel enthielt. Man wolle nicht die "tödliche Kriegsmaschine des Staates Israel" unterstützen, teilte eine der linken Gewerkschaften mit, die zu der Protestaktion aufgerufen hatten. 

Der Container soll aus Nordmazedonien nach Griechenland geliefert worden sein. Er hätte demnach auf ein Schiff geladen werden sollen, dass die israelische Hafenstadt Haifa zum Ziel hatte, wie der TV-Sender ERTNews berichtete. Es blieb zunächst unklar, ob der Container tatsächlich Munition für Israel enthielt und worum es sich dabei handelte.

Ein Bündnis aus mehr als 30 zivilgesellschaftlichen und humanitären Organisationen protestiert an diesem Freitag in Berlin unter dem Motto "Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel – Zivilbevölkerung schützen, Waffenexporte stoppen“. Die Veranstalter fordern die Bundesregierung dazu auf, auf einen sofortigen Waffenstillstand aller Konfliktparteien hinzuwirken. Dazu müsse auch das Treffen von Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden in Berlin genutzt werden.

US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinen Amtskollegen aus Katar und Saudi-Arabien über eine mögliche Beendigung des Nahostkonflikts gesprochen. Wie das US-Außenministerium mitteilte, telefonierte Blinken mit dem saudischen Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und dem katarischen Ministerpräsidenten und Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über den Krieg im Gazastreifen und im Libanon.

Die Tötung des Hamas-Chefs Jahia Sinwar wird nach Worten der iranischen Mission bei den Vereinten Nationen zu einer Stärkung des "Widerstands" in der Region führen. "Der Geist des Widerstands wird gestärkt werden", erklärte die Mission des Irans im Onlinedienst X. "Er wird ein Vorbild für die Jugend und die Kinder sein, die seinen Weg zur Befreiung Palästinas fortsetzen werden."

"Solange es Besatzung und Aggression gibt, wird der Widerstand fortbestehen, denn der Märtyrer bleibt lebendig und eine Quelle der Inspiration", gab die iranische UN-Mission weiter an. Der Iran ist Unterstützer der radikalislamischen Terrororganisation Hamas.

Die libanesische Hisbollah-Miliz kündigt eine neue Phase im Krieg mit Israel an. In einer Erklärung teilte die mit der radikalislamischen Hamas verbündete Terrororganisation, es stehe "der Übergang zu einer neuen und eskalierenden Phase in der Konfrontation mit dem israelischen Feind an, die sich in den Entwicklungen und Ereignissen der kommenden Tage widerspiegeln wird". 

Die Tötung von Hamas-Chef Jahia Sinwar ist nach Worten des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu der "Anfang vom Ende" des Gaza-Krieges. "Jahia Sinwar ist tot. Er wurde in Rafah von den mutigen Soldaten der israelischen Armee getötet", sagte Netanyahu am späten Donnerstagabend in einer Videobotschaft in englischer Sprache. "Das ist zwar nicht das Ende des Krieges in Gaza, aber der Anfang vom Ende."

Die israelische Armee hatte am Donnerstag den Tod Sinwars bekannt gegeben. Nach Angaben der Armee töteten israelische Soldaten den Hamas-Chef am Mittwoch bei einem Einsatz im südlichen Gazastreifen. Der 61-Jährige galt als Drahtzieher des Großangriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation am 7. Oktober 2023 auf Israel.

Das israelische Militär hat Drohnen-Aufnahmen veröffentlicht, die angeblich die letzten Momente im Leben des Hamas-Führers Jahia Sinwar zeigen. Darin ist zu sehen, wie ein Mann in einem zerstörten Raum auf einem Stuhl sitzt, sein Gesicht ist mit einem Tuch bedeckt. Auf dem Video ist zu sehen, wie der Mann mit einer verletzten Hand einen Stock nach der Drohne wirft. Das Militär feuerte daraufhin eine weitere Granate auf das Gebäude ab, die es zum Einsturz brachte und Sinwar tötete, sagte Militärsprecher Daniel Hagari.

Er sagte, Sinwar sei mit einer kugelsicheren Weste, Granaten und gut 10.000 Dollar gefunden worden. Ein Teil von Sinwars DNA sei zuvor in Tunneln gefunden worden, wo Truppen Ende August die Leichen von sechs Geiseln entdeckt hatten, sagte Hagari. Das Militär glaubt, dass wochenlange Durchsuchungen in der Gegend Sinwar dazu gebracht hätten, aus seinem Versteck zu kommen.

Israels Regierungschef Netanyahu betont, Israel werde weiterkämpfen, bis alle Geiseln befreit seien. Ein Gebäude in Beirut, in dem auch die norwegische Botschaft sitzt, ist wegen einer Bombendrohung evakuiert worden.