Hochwasser in Europa ++ Dresden ruft höhere Warnstufe aus ++
Der Pegelstand der Elbe in Dresden steigt - die Stadt hat die Hochwasserwarnstufe 2 ausgerufen. Nach dem Bruch eines Staudamms in Polen hat eine Flutwelle die Kleinstadt Klodzko erreicht. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.
- Dresden ruft höhere Warnstufe aus
- Wasser in Klodzko steigt nach Dammbruch
- Teile Wiens stehen unter Wasser
- Staudamm in Polen gebrochen
- Tschechiens Regierungschef bittet Bürger um Kooperation
- Stausee in Niederösterreich vor dem Überlaufen
Ausblick auf die kommenden Tage in Dresden
Was kommt in den nächsten Tagen auf Dresden zu? "Natürlich steigt der Pegel an, weil das Wasser aus Tschechien jetzt hereindrückt", sagt Thomas Ranft vom ARD-Wetterkompetenzzentrum mit Blick auf die Elbe. Mehrere Alarmstufen würden in den kommenden Tagen gebrochen. "Wir werden uns so bei sieben Metern in etwa bewegen am Mittwoch. Aber wenn wir uns erinnern an das dramatische Hochwasser 2002 in Dresden, das war noch deutlich höher, das lag bei neun Metern 40, davon bleiben wir erstmal entfernt. Das ist, bei aller Dramatik, doch eine gute Nachricht."
Dresden ruft höhere Warnstufe aus
Wegen der angespannten Lage hat die Stadt Dresden die Hochwasserwarnstufe 2 ausgerufen. Der Pegelstand der Elbe habe am frühen Abend in Dresden bei 501 Zentimetern gelegen - ein weiterer deutlicher Anstieg sei zu erwarten, teilte die sächsische Landeshauptstadt mit. Früher am Tag war die Warnstufe 1 ausgerufen worden.
Auch die teilweise eingestürzte Carolabrücke hat Auswirkungen auf die Hochwasserlage: Durch Brückenteile im Wasser werde sich elbaufwärts das Wasser aufstauen, was den Wasserspiegel auf einem Teilstück der Elbe etwa 30 bis 50 Zentimeter ansteigen lasse.
Für Montag wird erwartet, dass in Dresden auch die nächsthöhere Alarmstufe 3 ausgerufen wird - dafür müsste der Pegelstand die 600-Zentimeter-Grenze überschreiten. Insgesamt gibt es vier Warnstufen. Der Scheitelpunkt wird dem Landeshochwasserzentrum zufolge erst Mitte der Woche erwartet.
Dresden bereitet sich auf weiter steigende Pegelstände vor: Mitarbeiter der technischen Dienste bauen Spundwände zum Schutz gegen Hochwasser auf.
Woidke: "Müssen uns rechtzeitig vorbereiten"
Mit Blick auf eine mögliche kritische Hochwasserlage auch in Brandenburg hat sich die Landesregierung mit Landräten und Oberbürgermeistern beraten. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte im Anschluss: "Wir hoffen das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor." Laut der Staatskanzlei verständigten sich Landesregierung, Landkreise und kreisfreie Städte am Nachmittag auf ein "abgestimmtes Vorgehen". Bei dem Gespräch waren auch Vertreter des Technischen Hilfswerks, des Landeskommandos der Bundeswehr und der Feuerwehr dabei.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sagte: "Angesichts der prognostizierten Hochwassersituationen und der Lage in Polen, Tschechien und Sachsen müssen wir sehr wachsam sein."
Einschätzung zur Lage in Niederösterreich
In Niederösterreich habe man minütlich dabei zusehen können, wie der Pegel steigt, berichtet ARD-Korrespondentin Anna Tillack. "Wir hören aus unterschiedlichsten Regionen dramatische Geschichten." Weite Landstriche stünden unter Wasser, die Einsatzkräfte hätten verschiedenste Herausforderungen zu bewältigen - "zum Teil die Menschen aus den Häusern holen, die vom Hochwasser betroffen sind - aber dann gibt es noch ein ganz anderes Problem, und das sind die Hangrutsche". Häuser seien dadurch einsturzgefährdet, Bewohner und Bewohnerinnen müssten in Sicherheit gebracht werden.
Zuletzt habe es 70 Stunden ununterbrochen geregnet. Die Behörden seien darauf aber gut vorbereitet gewesen. "Man hat auch viel gelernt aus einem vergangenen Hochwasser 2002." Damals sei ein großer Stausee über die Ufer getreten, eine große Flutwelle habe ein Tal überspült. "Und dass das nicht passiert, da achten die Behörden drauf. Sie lassen immer wieder Wasser ab, sie schauen, dass man diese Wassermengen irgendwie kontrollieren kann. Aber das geht natürlich nur, solange nicht noch unendlich viel Wasser von oben nachkommt. Und da sehen die Prognosen so aus, dass es eben noch nicht vorbei ist mit dem Regen hier in den nächsten Tagen leider."
"Behörden sprechen von einem Jahrtausendhochwasser"
Aus Tschechien berichtet ARD-Korrespondent Danko Handrick von der dramatischen Hochwasserlage vor Ort. "Die Behörden sprechen hier nicht von einem Jahrhunderthochwasser, sondern von einem Jahrtausendhochwasser", sagt er.
In manchen Gegenden habe es 500 Liter pro Quadratmeter geregnet. "Man dachte sich schon 1997, dieses Riesenhochwasser sei das größte, was man hier in der Gegend erleben würde." Damals seien 1100 Kubikmeter pro Sekunde den Fluss Opava entlanggeflossen - "jetzt sind es 1600 Kubikmeter, die hier entlangrauschen". Dämme seien aufgeweicht und drohten zu brechen, die Behörden müssten immer weitere Ortschaften evakuieren.
Zahl der Toten in Rumänien steigt auf sechs
In Rumänien ist die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser auf sechs gestiegen. In der südöstlichen Region Galati sei ein weiterer Todesfall zu beklagen, teilten die Rettungskräfte mit. Sie meldeten zudem einen Vermissten. In der Region waren bereits am Samstag vier Leichen geborgen worden, ein weiteres Opfer wurde dann am Sonntagmittag gemeldet.
Stausee Ottenstein: Wassermassen stürzen in Fluss Kamp
Am Stausee Ottenstein in Niederösterreich stürzen inzwischen große Wassermassen durch Hochwasserklappen in den bereits angeschwollenen Fluss Kamp. Flussabwärts wird die dramatische Hochwasserlage damit noch einmal verschärft. In mehreren Gemeinden sind die Straßen entlang des Kamps schon vorher überflutet worden. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchen, Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.
Prekär war die Lage zum Beispiel in Gars am Kamp, rund 25 Kilometer östlich vom Ottensteiner Stausee. In der Ortschaft mit rund 3.500 Einwohnern waren über das Wochenende bereits mehrere Dutzend Menschen in Sicherheit gebracht und Gebäude geräumt worden. Der Kamp fließt in die Donau. Der Ottenstein-Stausee liegt Luftlinie etwa 90 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Wien.
Ein Blick auf den Überlauf der Staumauer des Stausees Ottenstein.
Niederösterreich: "Noch nie erlebte Ausnahmesituation"
Das Bundesland Niederösterreich um Wien ist vom Hochwasser besonders stark getroffen. "Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben", sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Johanna Mikl-Leitner. Besonders prekär war die Lage am Fluss Kamp nordwestlich von Wien. Die Stauseen im oberen Flusslauf waren randvoll, das kontrollierte Ablassen der Wassermengen ließ den Fluss im unteren Bereich immer weiter anschwellen. Weitere Wassermassen aus dem Ottenstein-Stausee werden erwartet. In der Gemeinde Gars am Kamp wurden ständig neue Wälle durch Sandsäcke aufgebaut, um Häuser zu schützen.
Am Nachmittag ließ der seit Tagen andauernde Regen etwas nach, aber für Montag sind weitere Niederschläge vorausgesagt.
Lage in Österreich verschärft sich
In vielen Hochwassergebieten in Österreich ist keine Entspannung in Sicht. "Die Lage in Niederösterreich spitzt sich weiter zu", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer nach einer Sitzung des nationalen Krisenstabes. Wenn aus dem fast randvollen Ottenstein-Stausee größere Wassermengen durch die Flutklappen schießen, könnte es im Unterlauf des bereits stark angeschwollenen Kamp zu zusätzlich erheblichem Hochwasser kommen. Der Kamp fließt in die Donau.
Ein Feuerwehrmann war bei einem Pumpeinsatz ums Leben gekommen. Das Heer stellte 2.400 Soldatinnen und Soldaten für den Hochwassereinsatz bereit. Nehammer rechnete erst in der Mitte der Woche mit Entspannung. Neben dem Hochwasser gab es auch Sturmschäden. Die Stromversorger täten alles, um Stromausfälle möglichst schnell zu beheben, sagte er.
Wasser in Klodzko steigt nach Dammbruch
Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien hat sich die Situation in der Kleinstadt Klodzko weiter verschärft. Eine neue Flutwelle habe den Ort erreicht, sagte Bürgermeister Michal Piszko der Nachrichtenagentur PAP. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, habe nun bei Klodzko einen Pegelstand von 6,84 Meter. Üblich ist ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter, wie ein Sprecher der Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur sagte.
In einigen Straßen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, sagte der Bürgermeister weiter. Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten, die vor dem Wasser in den zweiten oder dritten Stock ihrer Häuser geflohen seien. In dem Ort mit 26.000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Auch das Gas werde bald abgestellt, so der Bürgermeister.
Zuvor war im niederschlesischen Stronie Slaskie ein Staudamm gebrochen. Das Wasser fließt nun von dort über den Fluss Biala Ladecka in die Glatzer Neiße.
Krnov in Tschechien fast ganz überflutet
Die tschechische Stadt Krnov ist fast komplett überflutet worden. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar sagte der Agentur CTK zufolge, dass geschätzt 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser stünden. Für eine Evakuierung sei es nun zu spät. Die Kommune sei nicht mehr in der Lage, die Hilfe für die Bürger zu organisieren. Man stehe daher im Kontakt mit der übergeordneten Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. Die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997.
In Krnov, das rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt und knapp 23.000 Einwohner hat, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten. Kritisch war die Situation auch an vielen anderen Orten im Osten des Landes, etwa in den Städten Opava und Ostrava.
Vorhersage für Sachsen-Anhalt
Wegen starker Regenfälle entlang der Elbe könnten auch auf den in Sachsen-Anhalt liegenden Flussabschnitten die Pegelstände steigen. Das geht aus einer Vorhersage der Landeshochwasserzentrale (Stand: 13 Uhr) hervor. Demnach werden an den Messstellen in Aken im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und Barby im Salzlandkreis Stände im Bereich der Alarmstufe 1 erwartet. Gegen Ende der Woche könnte das den Experten zufolge auch in Niegripp nahe Magdeburg der Fall sein.
Den Angaben der Zentrale zufolge würde das Erreichen der Alarmstufe 1 bedeuten, dass die Elbe stellenweise ausufern kann, jedoch nur in kleinerem Ausmaß. Zwar gelte dann, wachsamer zu sein, allerdings besteht für Anlieger dann noch keine Gefahr. Am Nachmittag verzeichnete die Zentrale an allen Messstellen in Sachsen-Anhalt keine Hochwassergefahr (Stand: 15.30 Uhr).
In Ostsachsen weiter Hochwassergefahr
Auch in Ostsachsen müssen sich die Bewohner in den kommenden Tagen weiter auf steigende Pegelstände an den Flüssen einstellen. Am Pegel Görlitz an der Lausitzer Neiße sei in der Nacht zu Sonntag der Richtwert der Alarmstufe 2 erreicht worden. Durch weiteres Wasser sei das Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 3 nicht ausgeschlossen, teilte das Landeshochwasserzentrum mit.
Alarmstufe 2 bedeutet unter anderem mögliche Überflutungen von Grünflächen und die Alarmierung zusätzlicher Einsatzkräfte, bei Stufe 3 sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.
Bericht eines Betroffenen in Polen
Im Grenzgebiet zwischen Tschechien und Polen müssen immer mehr Menschen vor dem Hochwasser fliehen, doch einige bleiben und kämpfen gegen die Fluten. ARD-Korrespondent Martin Adam hat mit Betroffenen gesprochen.
Wiener Bürgermeister: "Haben die Situation in Griff"
In Wien hat der Regen etwas nachgelassen. Aber am Wienfluss, der zu einem reißenden Strom wurde, ist das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird. "Wir haben in der Summe die Situation gut im Griff", beruhigt aber Bürgermeister Michael Ludwig. "Wir haben erfreulicherweise eine stabile Situation an der Donau, dem Hauptfluss."
Laut Ludwig wurden sechs Menschen in der Stadt verletzt, überwiegend durch herabfallende Äste. Todesfälle gab es nicht. Bei vier U-Bahn-Linien drang teilweise Wasser und Schlamm ein. Der Verkehr wurde stellenweise eingestellt. Die Angestellten der Stadt sollten am Montag möglichst von zu Hause arbeiten, sagte Ludwig.
In der österreichischen Hauptstadt trat der Wienfluss teilweise über die Ufer.
Elbe: Höchste Alarmstufe für Dienstag erwartet
Für den Elbepegel im ostsächsischen Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut aktuellen Prognosen für Dienstag das Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 erwartet. Der entsprechende Pegelstand von 7,50 Metern soll dort gegen Dienstagmittag überschritten werden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Seit dem frühen Morgen gilt in Schöna Alarmstufe 2, bei zuletzt 5,59 Metern Wasserstand. Bereits heute Abend soll der Richtwert von 6 Metern für Alarmstufe 3 erreicht sein.
Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen.
Andreas Wagner, ARD-Wetterkompetenzzentrum, zur aktuellen Lage:
Teile Wiens unter Wasser
In Wien ist nach tagelangem Dauerregen Land unter. An der Kennedybrücke am Wienfluss stieg der Pegelstand innerhalb eines Tages von 50 Zentimetern auf 2,26 Meter, hieß es von den Krisenstäben. Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, Restaurant-Terrassen am Ufer stehen unter Wasser.
Im Vorort Penzing nordwestlich von Wien war der Wienfluss bereits teilweise über die Ufer getreten. Häuser wurden geräumt, Straßen und eine Tiefgarage standen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen. Der Stromversorger versprach eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Versorgung. In der Region wurde der Betrieb von zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt.
Die Auffangbecken für Hochwasser entlang des Wienflusses in den Außenbezirken Wiens waren randvoll. "Der Wienfluss fließt jetzt unentschärft in die Innenstadt", teilte der Sprecher der Wiener Gewässer, Thomas Kozuh-Schneeberger, mit. Es wird damit gerechnet, dass der Regen im Laufe des Nachmittags nachlässt.
Staudamm in Polen bricht
Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Slaskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße, teilte das Meteorologische Institut auf X mit.
Es sei eine ernste Bedrohung für die Orte entlang dieser Flüsse, hieß es. Die Polizei habe einen Rettungshubschrauber in die Gegend geschickt, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Soldaten der Armee und des Heimatschutzes seien im Einsatz.
Weiteres Todesopfer in Rumänien
In Rumänien ist die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser auf fünf gestiegen. In der südöstlichen Region Galati kam ein weiterer Mensch in den Wasserfluten ums Leben, wie die Rettungskräfte mitteilten. Das Todesopfer sei in der Gegend des Dorfes Slobozia Conachi gestorben.
In demselben Gebiet waren bereits am Samstag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. In der Region standen Menschen bis zum Oberkörper im Wasser.
Dresdner Altstadt soll durch mobile Wände geschützt werden
Die Dresdner Altstadt soll durch mobile Schutzwände vor dem steigenden Hochwasser geschützt werden. Entsprechend aktueller Pegelstandprognosen sind die Aufbauarbeiten für Montagmorgen geplant, wie die sächsische Landeshauptstadt mitteilte. So soll verhindert werden, dass Wasser über das Terrassenufer in die Altstadt fließt. Sollte der Wasserstand schon früher 5,50 Meter erreichen, wird der Beginn der Arbeiten vorgezogen. Gegen 12.00 Uhr lag der Wasserstand bei 4,56 Metern.
Ab einem Pegelstand von etwa sechs Metern beginnt den Angaben nach der Verschluss der Flutschutztore Weißeritzstraße und Ostra-Ufer, die ebenfalls die Altstadt schützen.
Tschechiens Regierungschef appelliert an Bürger
Der tschechische Regierungschef Petr Fiala hat an die Bürger appelliert, angesichts von Hochwasser und Überflutungen den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Manche Menschen weigerten sich, den Evakuierungsbefehlen Folge zu leisten und ihre Wohnungen oder Häuser zu verlassen.
"Damit gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch diejenigen Menschen, die dann versuchen müssen, sie zu retten, wenn es dramatisch wird", sagte Fiala im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Wer glaube, dass die präventiven Maßnahmen unnötig seien, irre.
Die Hochwasserlage in Osteuropa spitzt sich weiter zu
Wetterwarnungen für Österreich
Aktuelle Pegelstände für Deutschland
Stausee in Niederösterreich vor dem Überlaufen
In Niederösterreich schauen Einsatzkräfte gebannt auf die Staumauer am Kraftwerk Ottenstein am Fluss Kamp. Weil der Dauerregen anhält, rechnet der Krisenstab damit, dass das Wasser am Nachmittag aus dem Staubecken über die Mauer läuft. Im Kamptal wird mit einer Flutwelle gerechnet. "Die Situation wird sich heute Nachmittag sicherlich noch einmal zuspitzen", warnte der Bürgermeister von Gars am Fluss Kamp, Martin Falk, im Sender oe24. Im Ort mit rund 300 Einwohnern wurden gut 151 Menschen in Sicherheit gebracht.
Start des Liveblogs zur Hochwassersituation
Während die Hochwasserlage in Deutschland noch vergleichsweise entspannt ist, kämpfen die Nachbarländer Österreich, Polen und Tschechien infolge heftiger Regenfälle gegen die Wassermassen. Es gibt zwei weitere Tote und mehrere Vermisste. Die Behörden erklärten ganz Niederösterreich zum Katastrophengebiet.