Bundeskanzler Scholz bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts.
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Coronavirus-Pandemie ++ Scholz weiter für Impfpflicht ++

Stand: 09.03.2022 22:18 Uhr

Kanzler Scholz hält am Ziel einer allgemeinen Impfpflicht fest. Kinder und Jugendliche verbringen deutlich mehr Zeit mit Streaming als vor der Pandemie. Der Liveblog von Mittwoch zum Nachlesen.

09.03.2022 • 22:18 Uhr

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Hiermit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Nach Interimstrainer Mike Büskens hat sich jetzt auch der Schalker Sportdirektor Rouven Schröder mit dem Coronavirus infiziert. Ein PCR-Test habe das positive Ergebnis bei einem Schnelltest bestätigt, teilte der FC Schalke 04 mit. Alle anderen Profis und Offiziellen des Fußball-Zweitligisten seien negativ getestet worden, hieß es weiter. Schröder sei symptomfrei und habe sich in die häusliche Isolation begeben.

Das Ausmaß des Corona-Ausbruchs bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf wird größer. Bei PCR-Tests seien zwölf weitere Infektionen bei Profis und Betreuern festgestellt worden, teilte der Club mit. Schon zuvor hatte die Fortuna sechs Corona-Fälle unter den Spielern und Trainern verzeichnen müssen.

Ein Training auch für die noch verbliebenen Spieler wurde ausgesetzt. Ob die Düsseldorfer am Samstag beim SC Paderborn antreten können, blieb offen.

09.03.2022 • 18:21 Uhr

Tschechien lockert Maskenpflicht

Tschechien hebt angesichts sinkender Corona-Fallzahlen die allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen auf. "Wir lockern!", schrieb Gesundheitsminister Vlastimil Valek am Mittwoch bei Twitter. FFP2-Masken müssen ab kommender Woche nur noch im Nahverkehr und in Gesundheitseinrichtungen und Altersheimen getragen werden, nicht aber in Geschäften. Tschechien gehörte zu den ersten Ländern, die gleich zu Beginn der Corona-Pandemie vor zwei Jahren eine Maskenpflicht eingeführt hatten. Nach aktuellen Zahlen gab es zuletzt binnen sieben Tagen 498 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner - nur gut ein Drittel des Werts in Deutschland.

Knapp zwei Jahre nach Ausrufung der Covid-19-Pandemie hat UN-Generalsekretär António Guterres vor einem Nachlassen im Kampf gegen die Krankheit gewarnt. Noch immer seien drei Milliarden Menschen vor allem in armen Ländern nicht ein einziges Mal gegen das Virus geimpft, kritisierte Guterres.

Gleichzeitig produziere die Industrie jeden Monat 1,5 Milliarden Impfdosen, mit denen vor allem die Menschen in den reichen Ländern versorgt würden. Die ungleiche Verteilung der Vakzine zulasten der Armen sei skandalös. Solange Milliarden Menschen keinen Schutz vor Corona hätten, drohe die Entstehung neuer Virus-Varianten mit noch mehr Erkrankungen und Toten.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat der Bundesregierung im weiteren Kampf gegen die Pandemie grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen. Der Grünen-Politiker kritisierte die Pläne der Ampelregierung zum Corona-Schutz für die nächsten Monate.

Aus Kretschmanns Sicht haben die Länder damit viel zu wenige Instrumente zur Hand. "Die Pandemielage ist sehr volatil, die Zahlen steigen derzeit wieder", sagte Kretschmann. "Deshalb halte ich es für grob fahrlässig, wenn die Bundesregierung ohne Not wirksame Instrumente für den Notfall aus der Hand gibt." Vor allem das Tragen von Masken bleibe als sehr effektives Mittel zentral, sagte Kretschmann - es werde aber nach dem Entwurf massiv beschnitten. "Das ist kein wirksamer Basiskatalog, sondern ein Rumpfgerüst", sagte Kretschmann.

"Dazu wird uns hier ein Hauruck-Verfahren aufgezwungen, dass die Länder außen vor lässt." Wenn das Infektionsgeschehen wieder an Dynamik gewinne, dann sehe das neue Infektionsschutzgesetz ein "extrem kompliziertes Hotspotkonzept" vor. Den Ländern bleibe kaum Spielraum für schnelles, effektives Eingreifen. Die Reaktionsschnelligkeit sei aber der entscheidende Faktor für die erfolgreiche Kontrolle der Pandemie.

Bundeskabinett berät über Änderungen des Infektionsschutzgesetzes

Claudia Kornmeier, ARD Berlin, tagesschau 16:00 Uhr

In der Slowakei dürfen ab kommenden Montag Sport- und Kulturveranstaltungen wieder ohne Beschränkung der Publikumszahl stattfinden. Das hat die Regierung beschlossen. Der verpflichtende Nachweis einer Impfung oder eines negativen Corona-Tests war schon seit 26. Februar aufgehoben. Weiterhin gilt allerdings eine Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn kein Abstand von mindestens zwei Metern eingehalten werden kann, ist auch bei Massenveranstaltungen im Freien eine FFP2-Maske zu tragen.

Ursprünglich war die Aufhebung der Kapazitätsbeschränkungen bei Veranstaltungen erst zum Monatsende geplant gewesen. Dass sie nun vorgezogen wurden, begründete das Gesundheitsministerium in Bratislava mit der günstigen Pandemie-Entwicklung. Die Infektionszahlen gingen demnach in allen Altersgruppen zurück und auch in den Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen habe sich die Lage stabilisiert.

Bundeskanzler Olaf Scholz hält ungeachtet der Aussetzung der allgemeinen Impfpflicht in Österreich am Ziel einer solchen Impfpflicht in Deutschland fest. Die Meinung des Kanzlers habe sich "nicht geändert", sagte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner. "Wir brauchen die allgemeine Impfpflicht, um uns für den Herbst und Winter vorzubereiten." In dieser Sache sei sich Scholz mit den Regierenden aller 16 Bundesländer einig, betonte Büchner.

Über die allgemeine Impfpflicht soll voraussichtlich Anfang April im Bundestag entschieden werden. Die österreichische Regierung hatte die Aussetzung der Impfpflicht mit den meist milderen Verläufen von Corona-Erkrankungen durch die derzeit vorherrschende Omikron-Variante des Virus begründet.

Israels Ex-Regierungschef Benjamin Netanyahu ist positiv auf Corona getestet worden. Dies bestätigte ein Sprecher der Familie auf Anfrage. Zuvor hatten israelische Medien darüber berichtet. Zuletzt war die Zahl der Corona-Neuinfektionen in dem Land mit 9,4 Millionen Einwohnern weiter zurückgegangen. Das israelische Gesundheitsministerium meldete 6668 neue Fälle. Seit März sind weitere Lockerungen in Kraft getreten - so dürfen erstmals seit Pandemiebeginn ungeimpfte Touristen wieder ohne Sondergenehmigung einreisen und müssen nicht in Quarantäne.

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek hat die Pläne der Bundesregierung für die neuen Corona-Regeln nach dem 19. März als unzureichend kritisiert und Nachbesserungen verlangt. Die weitere Entwicklung bei Corona sei derzeit nicht absehbar - dem werde der Gesetzentwurf nicht gerecht, sagte Holetschek der Nachrichtenagentur dpa. "Der Bund muss seinen Gesetzentwurf dringend nachbessern und den Ländern mehr Werkzeuge an die Hand geben, damit wir im Herbst nicht womöglich sehenden Auges erneut in schwierige Situationen hineinlaufen."

Nach dem Gesetzentwurf der Bundesregierung sollen am 20. März fast alle Corona-Beschränkungen entfallen. Allgemeine Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und im ÖPNV oder auch Testpflichten in Pflegeheimen und Schulen sollen aber möglich bleiben. Zudem sollen die Länder, wenn sie die "konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage" feststellen, weitere Auflagen beschließen dürfen.

Das vorgesehene Verfahren in den Landtagen wäre aus Holetscheks Sicht nicht schnell genug, um auf gefährliche Situationen reagieren zu können. Auch forderte er die Möglichkeit, im Ernstfall wieder Kontaktbeschränkungen erlassen zu können - dies wäre nach der geplanten Neufassung des Gesetzes aber ausgeschlossen.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hatte die geplanten Neuregelungen als unzureichend kritisiert.

Änderung Infektionsschutzgesetz: Kabinett zu neuen Corona-Regeln ab dem 20. März

Kerstin Palzer, ARD Berlin, tagesschau 12:00 Uhr

Der coronageplagte Bundesligist FSV Mainz 05 hat bei der Deutschen Fußball Liga auch die Verschiebung der Partie beim FC Augsburg am Samstag beantragt. "Mainz 05 steht zu diesem Spiel nicht die notwendige Anzahl an einsatzfähigen und spielberechtigten Spielern zur Verfügung", teilte der Verein mit. Bei den Rheinhessen war bereits die Begegnung gegen Borussia Dortmund vom vergangenen Sonntag verlegt worden.

Bisher haben sich nach Clubangaben insgesamt 20 Personen aus der Mannschaft und dem Trainer- und Betreuerstab mit dem Coronavirus infiziert. Allein 14 Spieler mussten in häusliche Quarantäne, darunter die drei Torhüter. Auch Cheftrainer Bo Svensson war positiv getestet worden. Die vorgeschriebene Quarantänezeit läuft bei einer Reihe von Spielern erst ein Tag vor dem Augsburg-Spiel ab.

Papst Franziskus hat den Bischof von Arecibo in Puerto Rico, Daniel Fernandez Torres, von seinen Aufgaben entbunden. Das teilte der Vatikan ohne weitere Angabe von Gründen mit.

Hintergrund für die Entscheidung dürfte Torres' impfkritische Haltung sein. Laut Medienberichten hatte der gebürtige US-Amerikaner Gläubige verteidigt, die aus Gewissensgründen der Impfpflicht in der Corona-Pandemie nicht nachkommen wollten. Ebenso verweigerte er die Unterschrift auf einem Papier der Puertoricanischen Bischofskonferenz, wonach Ungeimpfte nicht an kirchlichen Aktivitäten teilnehmen sollten.

Zudem hatte der Bischof 2020 seine Priesteramtsanwärter nicht in ein neues interdiözesanes Seminar versetzen wollen. Der Aufforderung zu einem Gespräch im Vatikan kam der 57-Jährige nicht nach, laut Medien hielt er eine Reise pandemiebedingt für nicht ratsam.

Der Entwurf der Bundesregierung für die Corona-Regeln ab dem 20. März stößt in Niedersachsen auf Kritik. Ministerpräsident Stephan Weil verwies darauf, dass es derzeit wieder Höchststände bei den Corona-Infektionen gebe. "Dass ausgerechnet in einer solchen Phase der Instrumentenkasten für die Eindämmung der Pandemie beschränkt werden soll, ist schwer zu verstehen. Man wirft doch den Feuerlöscher nicht weg, wenn es noch brennt", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. "Die Länder würden zahlreiche Handlungsmöglichkeiten verlieren, die wir für notwendig halten. Dazu zählt beispielsweise eine allgemeine Maskenpflicht für große Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen."

Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatten sich zuvor nach eigenen Angaben darauf verständigt, dass die Corona-Beschränkungen zum 20. März weitgehend wegfallen sollen. Eine Hotspot-Regelung soll den Ländern aber Eingriffsmöglichkeiten geben. Weil kritisierte jedoch, dass dem Entwurf zufolge nicht die betroffene Kommune selbst, sondern nur der Landtag einen entsprechenden Hotspot feststellen könnte.

Kinder und Jugendliche verbringen in der Pandemie deutlich mehr Zeit mit Videostreaming. Laut einer Untersuchung der Uniklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Krankenkasse DAK stiegen die Zeiten um 45 Prozent an, der Anteil der Intensiv-Nutzer habe sich sogar um bis zu 180 Prozent erhöht. Bundesweit wurden 1.200 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren zu ihrem Streaming-Verhalten befragt.

90 Prozent der Befragten gaben an, in den zurückliegenden sechs Monaten Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon und YouTube mindestens einmal pro Woche genutzt zu haben, 45 Prozent sogar täglich. Zum Vergleich: 59 Prozent nutzen täglich soziale Medien wie Instagram, Twitter, TikTok oder Facebook, 39 Prozent täglich digitale Spiele.

Von Montag bis Freitag verbrachten laut Studie Kinder und Jugendliche im Schnitt drei Stunden (173 Minuten) pro Tag auf Streaming-Plattformen. Bei Spielen wurden knapp zwei Stunden (109 Minuten), bei sozialen Medien mehr als zwei Stunden (139 Minuten) ermittelt. Am Wochenende stieg die Nutzung von Streamingdiensten auf über vier Stunden (251 Minuten). Für Spiele wurden 175 Minuten und für Soziale Medien 196 Minuten aufgebracht. Jeder dritte Minderjährige schaut am Wochenende sogar länger als fünf Stunden Videos und Clips.

Vier Tage nach dem Ende fast aller Corona-Beschränkungen ist in Österreich die Zahl der Neuinfektionen auf einen neuen Höchstwert geklettert. Wie die Behörden berichteten, wurden binnen eines Tages 47.795 neue Fälle verzeichnet. Unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner entspräche das etwa einem Wert von 450.000 in Deutschland.

Seit Samstag gilt in Österreich nur noch eine FFP2-Maskenpflicht in Teilen des Handels. Außerdem sind die Vorschriften in Wien teils noch etwas strenger. Viele Menschen feierten vor allem in der Nachtgastronomie, die nach zwei Jahren wieder öffnen durfte. Die Lage in den Kliniken - vor allem auf den Intensivstationen - ist aktuell weiter stabil.

Zudem setzte Österreich am Mittwoch die Impfpflicht aus. Sie sei angesichts der Omikron-Variante nicht mehr verhältnismäßig.

Der Medizinethiker Eckhard Nagel ist gegenüber einer Impfpflicht skeptisch. Sie sei für ihn nur dann sinnvoll, wenn das gewünschte Ziel erreicht werden könne, erklärte Nagel in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA. Eine Impfung schütze den Geimpften und sein Umfeld, allerdings könne damit keine Eliminierung des Corona-Virus erreicht werden.

Der Bundestag debattiert in der kommenden Woche über die Einführung einer Impfpflicht. Die Richterin und Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, betonte, sie wünsche sich, dass sich mehr Menschen impfen ließen. Sie warb dafür, dass die Entscheidung des Gesetzgebers dann auch respektiert werden müsse. Ihr sei eine lange Debatte vorausgegangen. "Niemand macht das leichtfertig." Büdenbender und Nagel haben einen Gesprächsband veröffentlicht, in dem sie sich unter anderem mit dem Thema Tod in der Pandemie beschäftigen.

Er ist das Gesicht des schwedischen Sonderwegs in der Corona-Krise gewesen - nun wechselt Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell den Job. Der 65-Jährige arbeitet künftig im Auftrag seines Landes für die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf, wie die schwedische Gesundheitsbehörde mitteilte. Seine Posten als Staatsepidemiologe und Abteilungschef bei der schwedischen Behörde gibt er demnach am 14. März ab.

Bei der WHO wird Tegnell als leitender Experte in einer neu geschaffenen Gruppe im Einsatz sein, die die Arbeit zwischen der WHO, dem UN-Kinderhilfswerk Unicef und der Impfstofforganisation Gavi koordinieren soll. Dabei geht es unter anderem darum, Ländern Corona-Impfstoffe zur Verfügung zu stellen, die es sich nicht leisten konnten, diese Mittel selbst einzukaufen.

Der promovierte Infektionsarzt Tegnell ist seit neun Jahren Schwedens Staatsepidemiologe. In der Corona-Krise war er lange Zeit das öffentliche Gesicht der schwedischen Strategie im Kampf gegen das Virus gewesen. Schweden hatte dabei im Vergleich zu den meisten anderen Ländern Europas auf deutlich lockerere Maßnahmen und vielmehr auf Appelle an die Vernunft der Bürger gesetzt. Lockdowns gab es in dem skandinavischen EU-Land nie.

Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach muss im wichtigen Ligaspiel am Samstag gegen Hertha BSC auf Trainer Adi Hütter verzichten. Hütter hat sich nach einem positiven Corona-Test in Quarantäne begeben. Das teilte die Borussia mit. Er wird am Samstag im Duell der Abstiegskandidaten und bereits am Donnerstag bei der Spieltagspressekonferenz von Co-Trainer Christian Peintinger vertreten.

In Rumänien sind so gut wie alle Corona-Vorsichtsmaßnahmen außer Kraft getreten. Allein das Gesundheitsministerium plant eigene Restriktionen, die voraussichtlich Krankenhäuser betreffen dürften. Einreisen nach Rumänien sind nunmehr ohne Corona-Impfnachweis möglich. Die bisher in allen öffentlichen Räumen und auch unter freiem Himmel geltende Maskenpflicht wurde aufgehoben. Für Gaststätten gibt es keine Einschränkungen der Öffnungszeiten und der Gästezahl mehr, ebenso frei ist der Zugang zu allen Veranstaltungen und Kultureinrichtungen.

Der Alarmzustand aufgrund der Corona-Pandemie, der die Einschränkungen rechtlich möglich gemacht hatte, galt seit dem 18. Mai 2020. Er ist nun abgelaufen und wurde nicht mehr verlängert, wie die Regierung in Bukarest bekanntgab. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen sinkt seit einem Monat stetig und lag am Mittwoch bei 182 pro 100.000 Einwohner.

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel bleibt auch knapp zwei Wochen nach ihrem positiven Corona-PCR-Test zunächst zu Hause. Sie sei weiterhin positiv getestet worden und führe die häusliche Isolation fort, sagte eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums. "Bei der heutigen Kabinettssitzung wird sie von Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vertreten." Am 24. Februar hatte das Ministerium von einem positiven PCR-Test der Grünen-Politikerin berichtet. Anstehende Präsenztermine wurden abgesagt.

09.03.2022 • 09:25 Uhr

Österreich setzt Impfpflicht aus

Österreich setzt die Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Die Pflicht sei bei der vorherrschenden Omikron-Variante nicht verhältnismäßig, sagte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler. Basis für die Entscheidung sei der Bericht einer Expertenkommission.

In drei Monaten solle neu entschieden werden, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Die Impflicht gilt eigentlich seit Anfang Februar. Ab 15. März mussten bisher alle, die sich weigern, mit Geldstrafen von bis zu 3600 Euro rechnen. Österreich war mit dem Schritt ein Vorreiter in der EU. In anderen Ländern gab es nur altersspezifische Vorschriften. Die Impfquote liegt in Österreich bei rund 70 Prozent.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt die geringe Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff von Novavax auch auf eine Kampagne gegen das Vakzin in sozialen Medien zurück. Das Mittel sei noch während seiner Beschaffung diffamiert worden, sagte Lauterbach im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. "Es wurde sogar darüber spekuliert, der Impfstoff würde dazu führen, dass Krebsgeschwulste entstehen würden. Das ist natürlich blanker Unsinn." Er hoffe, dass sie Nachfrage noch anziehe. "Wir stellen den Impfstoff jetzt auch, diesen guten Impfstoff, auch über die Hausärzte, die Fachärzte zur Verfügung und über die Impfzentren und hoffen, dass er dann noch mehr angenommen wird."

Beim Novavax-Mittel Nuvaxovid handelt sich um einen Proteinimpfstoff - also eine andere Technologie als bei den bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben. Erste Bundesländer hatten vor knapp zwei Wochen damit begonnen, den neuen Impfstoff zu verabreichen.

In Deutschland werden zum zweiten Mal in Folge weniger Patente angemeldet. Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) zählte im vergangenen Jahr 58.568 Anmeldungen, das sind 5,7 Prozent weniger als 2020. Bereits im ersten Corona-Jahr hatte das Amt einen deutlichen Rückgang festgestellt. In den Jahren 2017 bis 2019 hatten die Anmeldungen jeweils über 67.000 gelegen. "In der Bilanz schlagen sich noch immer die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie nieder», sagte DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. "Viele Unternehmen wählen restriktiver aus, welche Entwicklungen sie anmelden."

Unter den deutschen Bundesländern hat Baden-Württemberg die Nase vorne - sowohl mit der Gesamtzahl von 13.570 Anmeldungen als auch mit 122 Erfindungen pro Kopf. Das in beiden Kategorien zweitplatzierte Bayern kommt auf 11.875 Anmeldungen beziehungsweise 90 pro Kopf. Die folgenden Bundesländer sind weit abgeschlagen: Nordrhein-Westfalen kommt auf 5675 Anmeldungen, Niedersachsen auf 2982 und Hessen auf 1479.

Die Corona-Regeln sollen zum 20. März weitgehend fallen, eine Hotspot-Regelung soll den Ländern aber Eingriffsmöglichkeiten geben. "Wir haben, glaube ich, einen sehr guten Kompromiss gefunden", sagte Justizminister Marco Buschmann (FDP) im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Dieser beruhe auf zwei Säulen: Zum einen werde es im Alltagsleben der Bürger "so gut wie keine Einschränkungen mehr geben". Ausnahmen seien Tests dort, wo es viele vulnerable Menschen gebe und Masken etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die zweite Säule sei eine Hotspot-Regelung: In Gebieten mit schwierigem Ausbruchsgeschehen, etwa bei einer Überlastung des Gesundheitssystems oder gefährlichen neuen Virusvarianten, könnten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Nach Angaben von Gesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) soll das Bundeskabinett heute dem Entwurf des neuen Bundesinfektionsschutzgesetzes zustimmen.

Vor dem zweiten Jahrestag der Ausrufung der Corona-Pandemie hat UN-Generalsekretär António Guterres an die "skandalös ungerechte" Verteilung der Impfstoffe erinnert. "Die Hersteller produzieren 1,5 Milliarden Dosen pro Monat, aber fast drei Milliarden Menschen warten immer noch auf ihren ersten Impfstoff", erklärte er. Es handle sich um ein "Versagen" aufgrund von "politischen und haushaltspolitischen Entscheidungen, die der Gesundheit der Menschen in reichen Ländern Vorrang vor der Gesundheit der Menschen in armen Ländern geben". Dies sei ein "Rezept für mehr Varianten, mehr Eingrenzungen und mehr Kummer und Opfer in jedem Land".

Guterres' Angaben zufolge hat es bislang weltweit "mehr als 446 Millionen Fälle" gegeben sowie "mehr als sechs Millionen bestätigte Todesfälle". "Unzählige weitere Menschen" hätten "mit einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit zu kämpfen".

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung schließt eine erneute Systembelastung nicht aus. Vor diesem Hintergrund sollten für eine erfolgreiche Pandemiekontrolle Notfallstrategien ausgearbeitet und jederzeit umsetzbar sein, schlug das Gremium vor.

Diese Überlegungen hätten zudem für zukünftige Pandemien, Epidemien und infektionsbedingte Gefahrenlagen Gültigkeit. Der Rat plädiere daher für gesetzliche Rahmenbedingungen, die ad hoc verfügbare Instrumente des Infektions- und Bevölkerungsschutzes bereitstellten und somit eine unverzügliche Anpassung von Infektionsschutzmaßnahmen ermöglichten. Die Reaktionsschnelligkeit sei ein entscheidender Faktor.

Das Robert-Koch-Institut hat 215.854 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 29.448 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 186.406 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 16,24 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1319,0 von 1293,6 am Vortag. 314 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 124.764.

Südkorea meldet nach Angaben der Behörde für Seuchenkontrolle und -prävention (KDCA) mit 342.446 Ansteckungen binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. 158 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, teilt die KDCA mit.

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Lauterbach stehen die Beratungen zu den Corona-Regeln, die ab dem 20. März gelten sollen, kurz vor dem Abschluss. Der Anteil positiver PCR-Tests hat ein Rekordhoch erreicht.