Chaos auf Flughäfen Eine ganze Branche versagt gerade
Die chaotischen Zustände auf den Flughäfen sind nicht nachvollziehbar. Immerhin war eine Reisewelle zur Ferienzeit zu erwarten. Die Politik will helfen, doch mehr als blinder Aktionismus kommt dabei wohl kaum heraus.
Was bitte sollen Fluggäste eigentlich noch ertragen? Endlose Schlangen am Check-in, Koffer, die stundenlang nicht auftauchen. Tausende Flüge gestrichen. Der Sommerurlaub entpuppt sich für viele Reisende als Vollkatastrophe. Denn eine ganze Branche versagt gerade.
Klar, das System Luftfahrt muss flexibel hochgefahren werden. Einen Vorgeschmack auf den Sommer gab es ja schon zu Ostern. Jetzt sind es wieder fast so viele Flüge wie vor der Pandemie. Aber irgendwie erstaunt es doch: Reisebeschränkungen fallen, und alle wollen wieder in den Urlaub fliegen - nur darauf sind Flughäfen, Airlines und Sicherheitskontrolleure nicht eingestellt.
Alles Augenwischerei
War das wirklich nicht vorhersehbar? Ernsthaft? Und so greifen jetzt drei Minister ans Steuer. Aber das macht es kein Stück besser. Einen konkreten Fahrplan nennen sie nicht. Nur so viel: Erst Hilfskräfte anwerben, dann ausbilden und hinzu kommt noch eine Sicherheitsüberprüfung. Allein die dauerte zuletzt Monate.
All das soll nun schneller gehen. Aber haben Sie schon mal einen Reisepass beim Amt heute bestellt und gleich bekommen? Das ist doch alles Augenwischerei. Aktionismus. Wohl frühestens nach den Sommerferien wird sich die Lage entspannen.
Streik droht Chaos zu verschärfen
Wobei? Morgen beginnen Tarifgespräche: Ver.di fordert 9,5 Prozent mehr Lohn für Tausende Beschäftigte am Boden und in der Technik. Noch mehr Sprengkraft hat ein Streit zwischen der Lufthansa und ihren Piloten. Da könnte sogar noch ein Streik drohen. Eine ganze Branche ist in heftige Turbulenzen geraten. Reisende brauchen diesen Sommer starke Nerven.
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